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Robert Schumann ist
ein zartes »Seelchen«

Briefwechsel als Theaterstück in Paderborn


Von Andrea Pistorius
Paderborn (WB). Die große Liebesgeschichte von Clara Wieck und Robert Schumann ist Gegenstand einer Inszenierung an den Westfälischen Kammerspielen Paderborn. Auf der Grundlage von Original-Briefzitaten entwickelte Ulrich Hub das Stück »Du müsstest mich im Traume sehÕn wenn ich von dir träume«, das Merula Steinhardt-Unseld mit Ariane Senn und Daniel Sonnleithner in den Rollen der beiden Künstlerpersönlichkeiten auf sehr lebendige Weise einstudierte.
Die Ausnahme-Pianistin Clara Wieck (1819-1896) und der Komponist Robert Schumann (1810-1856) waren noch jung und dem bürgerlichen Rollenverständnis ihrer Zeit verhaftet, als sie sich 1836 unsterblich ineinander verliebten und vier Jahre später heirateten. In ihrer Brautzeit pflegten sie einen intensiven Briefwechsel. Schumann ist in der Darstellung von Daniel Sonnleithner ein egozentrischer Künstler, ein zartes Seelchen und ein schwärmerisch Liebender; Ariane Senn wahrt anerkennenswert die Balance zwischen mädchenhafter Lebensfreude und mütterlicher Fürsorge in Claras Person.

Artikel vom 18.02.2005