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Trauer um
den großen
Dirigenten

Marcello Viotti ist tot

München (dpa). Mit Trauer und großer Betroffenheit hat die Musikwelt auf den Tod des international renommierten Dirigenten Marcello Viotti reagiert. Der Musiker erlag mit 50 Jahren den Folgen eines Schlaganfalls.

Viotti war Musikdirektor des Opernhauses La Fenice in Venedig und bis Ende 2004 Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. Der Sohn italienischer Eltern zählte seit Jahren zu den Spitzenkräften seines Fachs. Der Musiker hatte in der vergangenen Woche bei den Proben zur konzertanten Aufführung von Jules Massenets »Manon« mit dem Münchner Rundfunkorchester einen Schlaganfall erlitten und lag im Koma.
Der zwischen Mailand, Wien, New York und München an allen großen Opernhäusern der Welt tätige Viotti hatte wegen der geplanten Auflösung des Münchner Rundfunkorchesters sein 1998 übernommenes Amt als Chefdirigent dieses Klangkörpers Ende 2004 niedergelegt. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Ernennung zum musikalischen Direktor des Opernhauses La Fenice in Venedig, dessen Orchester er seit 2002 zusätzlich als Chefdirigent leitete.
In Deutschland war Viotti zunächst Generalmusikdirektor in Bremen und von 1991 bis 1995 Chefdirigent des Symphonieorchesters des Saarländischen Rundfunks. Danach war er drei Jahre einer der Hauptdirigenten des MDR Symphonieorchesters Leipzig. Zuletzt stand er im Februar in einer konzertanten Aufführung von Vincenzo Bellinis »Norma« in der Wiener Staatsoper am Pult. Bei den Salzburger Festspielen sollte er im Sommer die Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper »La traviata« mit Anna Netrebko in der Titelrolle dirigieren.

Artikel vom 18.02.2005