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»Geleitert« in die Zukunft
Nissan Pathfinder nicht mehr mit selbsttragender Karosserie
Beim Pathfinder geht Nissan auf dem Weg in die Zukunft einen Schritt zurück.
Zwar fährt der »Familien- Abenteurer«, wie der japanische Hersteller den Allradler auch aufgrund der bis zu sieben Sitze in drei Reihen bezeichnet, zu mehr als 90 Prozent auf festen Wegen. Aber statt auf eine für diese Fahrzeuge inzwischen übliche selbsttragende Karosserie setzt Nissan auf einen eher unkomfortablen und nur für echte Geländewühler wichtigen Leiterrahmen. Eine wirkliche Erklärung dafür gibt es nicht.
Die Schwächen der Konstruktion werden trotz Einzelradaufhängung vor allem bei zügiger Fahrt über die kurvenreiche Landstraße deutlich. Man muss schon recht kräftig zupacken, um das 4,74 Meter lange und 2,2 Tonnen schwere Gefährt zu manövrieren. Ist der Fahrbahnbelag dazu noch schlecht, versetzt der Wagen auch schnell mal über die Hinterachse. Die Idee von einer Ausrichtung in Sachen Lifestyle-Auto ist so kaum zu realisieren.
Markant, imposant und ohne jede Schnörkel haben die Designer die Karosserie des Pathfinder gezeichnet: wuchtige Radhäuser, kantige Dachform und eine schnurgerade Schulterlinie. Im Innenraum gibt es eine Menge Platz (für fünf Passagiere). In der dritten Reihe hingegen (Serie ab zweiter Ausstattungslinie) wird's eng. Der Laderaum beträgt dann aber noch immer 190 Liter, bei umgeklappter dritter Reihe sind es 515 und bei liegender Rückbank üppige 2091 Liter. Die maximale Ladelänge misst 2,80 Meter, wenn die Lehne des Beifahrersessels geklappt ist.
Unter der Haube arbeitet zunächst ausschließlich ein 174 PS (128 kW) starker 2,5 Liter Common-Rail-Diesel, der sich, kombiniert mit einem Sechsgang-Getriebe, überaus laufruhig, leise und durchzugsstark zeigt. Allerdings erfüllt der Diesel in diesem neuen Auto nur die EU3-Norm. EU4 samt Partikelfilter wird für den Herbst angekündigt. Die Gründe für die Verspätung sind schleierhaft.
Nicht wirklich empfehlenswert ist die Fünfstufen-Automatik (1900 Euro), die jede Menge Leistung »schluckt«.
Im letzten Quartal 2005 soll ein 269 PS starkes Vierliter-V6-Triebwerk das Pathfinder-Angebot ergänzen.
Der Einstiegspreis für den schon in der Grundversion gut ausgestatteten Allradler (mit Geländeuntersetzung) beträgt 33 900 Euro. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 05.03.2005