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Spielspaß im Doppelpack
Nintendo DS und Playstation Portable buhlen um die Gunst der Jugendlichen
Zwei Bildschirme auf einer tragbaren Spielekonsole - das gab's noch nie. Am 11. März bringt Nintendo seinen »DS« (Doublescreen) in Deutschland auf den Markt und verspricht ein »sensationelles Spielgeschehen«.
Die neue Konstruktion soll dem Spieler die Orientierung erleichtern. Bei »Metroid Prime Hunters«, einem der 15 Spiele zum Verkaufsstart, kann auf dem unteren Bildschirm die Landkarte eingeblendet werden, mit deren Hilfe die Figur auf dem oberen Bildschirm einfacher zu steuern ist.
Das knapp 150 Euro teure Gerät hat noch mehr zu bieten: Dank Touchscreen greifen die Spieler mit Stift oder Finger direkt ins Geschehen ein. Wer nicht daddeln, sondern mit Menschen aus Fleisch und Blut kommunizieren will, für den hält der »Nintendo DS« den Pictochat bereit. Bei dieser SMS-Variante kann der Benutzer kabellos Wörter und sogar Zeichnungen an andere DS-Besitzer übertragen. Zu den Spielen der ersten Stunde, die zwischen 30 und 40 Euro kosten werden, gehören »Mario 64 DS«, »Rayman DS«, »Wario Ware Touched« und »Urbz: Sims in the City«.
Nintendo macht sich selbst Konkurrenz, denn der DS löst den Gameboy keineswegs ab. Der Handheld, der einer ganzen Jugendgeneration seinen Namen gab, wurde seit 1989 weltweit 170 Millionen Mal verkauft. Spiele für den Gameboy Advance lassen sich auf dem DS weiter verwenden. Damit hat der japanische Elektronikriese aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: Weil die Konsole »Nintendo 64« Cartridges verwendete, die Spiele also auf Kassetten gespeichert waren, liefen sie auf dem Nachfolger Gamecube nicht mehr: Der schluckt nur kleine Silberscheiben.
Obwohl Mario und Co. den Kuchen scheinbar schon verteilt haben, will Sony jetzt trotzdem ein großes Stück davon abhaben. Wann genau die »PSP«, die tragbare Playstation, in Europa in die Regale kommt, daraus macht der Elektronikkonzern ein Staatsgeheimnis. »Im Frühjahr« werde es so weit sein. Die PSP mit Netzteil und Akku wird um die 200 Euro kosten und wendet sich an die Zielgruppe der »jungen Erwachsenen«. Als der Handheld im Dezember in Japan erschien, waren 170 000 der 200 000 Geräte der Startauflage innerhalb von wenigen Stunden verkauft.
Die PSP ist mehr als eine Konsole: Sie kann MP3-Musikdateien abspielen und verarbeitet so genannte UMDs. Die Universal Media Disks haben ein Fassungsvermögen von 1,8 Gigabyte - genug, um ganze Filme und Musikalben abzuspeichern. Dank des Prozessors mit 333 Megahertz verfügt die PSP über eine höhere Rechenleistung als der große Bruder. Das 16:9-Breitbilddisplay mit 480 mal 272 Pixeln und einer Diagonale von 109 Millimetern ermöglicht grafische Darstellung auf hohem Niveau.
Hohes Spielniveau versprechen unter anderem die neueste Version der Klassiker »Ridge Racer« und »Wipeout«. Zu den 18 Titeln zum Verkaufsstart gehören außerdem »MediEvil«, »Ape Academy«, »F1 2005« und »Fired Up«. Zwei Bildschirme oder einer: Wer gewinnt die Gunst der Spielezocker?
Dietmar Kemper

Artikel vom 05.03.2005