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Depression beim
FC Türk Sport

Vor dem Landesliga-Rückrundenstart

Von Marco Twente
Bielefeld (WB). Das für Sonntag angesetzte Landesliga-Nachholspiel des FC Türk Sport beim SV Höxter ist gestern wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt worden. So ertönt der Anpfiff fürs Bielefelder Duo für die zweite Saisonhälfte erst am 27. Februar. Türk Sport und Jöllenbeck starten unter komplett anderen Vorzeichen. Derweil der TuS auf Platz fünf überwinterte und ohne Druck aufspielen kann, geht es für die Türk Sportler um den Klassenverbleib.

TuS Jöllenbeck»Nach einem etwas holprigem Start sind wir mit Platz fünf absolut im Soll«, blickt Jöllenbecks Coach Dirk Palmowski zufrieden auf den bisherigen Verlauf der Saison. »Wir wollen die Spitzenteams ärgern, müssen aber nicht aufsteigen. Wenn wir die beiden ersten Spiele gewinnen, würde es gegen Spexard nochmal ein richtiges Endspiel geben«, hat Palmowski die oberen Plätze jedoch nicht aus dem Blickfeld verloren.
Grund für die Zuversicht gibt die gelungene Vorbereitung der »Jürmker«. So hielt das Team bei den Testspielen gegen die Verbandsligisten SC Herford (1:0) und Enger-Westerenger (0:1) gut mit. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist weiterhin Cem Tanaz.
Der Angreifer (16 Tore) entschied sich letztlich doch dafür, die Rückserie für Jöllenbeck zu bestreiten. Allerdings ist sein Einsatz im ersten Spiel aufgrund einer Bänderverletzung gefährdet. »Cem ist zurzeit nicht im Training, ich hoffe aber, dass er zum Auftakt noch fit wird«, bangt Palmowski gleich zu Beginn um seinen Topscorer. Jedoch hat er mit Patrik Warmons und Johannes Schäffer zwei gute Alternativen in der Hinterhand.
Zudem möchte Palmowski junge Spieler wie Tim Schlüter in der Rückserie vermehrt einsetzen, um ihre Entwicklung weiter zu fördern. »Für das junge Team ist es schön, jetzt ohne Druck spielen zu können. Platz fünf am Ende der Serie wäre ein riesiger Erfolg«, möchte der Trainer vor allem die positive Entwicklung seiner Mannschaft im Hinblick auf die Zukunft vorantreiben.
Nach einem letzten Härtetest am heutigen Samstag gegen Arminias Regionalligareserve bestreitet der TuS das erste Spiel der Rückrunde am 27. Februar im heimischen Naturstadion gegen den Tabellensechsten Borgholz/Natzungen. »Nach der 1:5-Niederlage im Hinspiel sind die Jungs heiß«, verzichtet der Coach dabei auf zusätzliche Motivation vor dem Spiel. Mit einem Sieg würde die Jöllenbecker Aufholjagd auf Spitzenreiter SV Spexard (sieben Punkte Vorsprung) erfolgreich gestartet.
FC Türk SportAnders sieht es dagegen beim Vorletzten FC Türk Sport aus. Mit nur neun Zählern weist das Team von Trainer Adnan Baytar bereits vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer auf. »Die Vorbereitung ist katastrophal verlaufen. Der Trainer ist noch in der Türkei, und auf dem durchnässten Platz ist kein vernünftiges Training möglich«, musste Beysafa Uludasdemir das Training gemeinsam mit dem Co-Trainer übernehmen. »Wenn es möglich ist, wollen wir die Abstiegsplätze natürlich verlassen, jedoch unter diesen Voraussetzungen kann ich mir das nicht vorstellen«, ist Uludasdemir skeptisch in Bezug auf den Ligaverbleib.
Kritik übt der »Interimstrainer« vor allem an dem miserablen Zustand des Platzes am Kupferhammer. »Es wird keine Sanierung durchgeführt, obwohl wir schon mehrmals einen Antrag gestellt haben«, ist Uludasdemir erregt über die Bedingungen, unter denen der Landesligist trainieren muss. Zu allem Überfluss verließ auch noch Stürmer Tolga Evcimen den Klub Richtung Steinhagen.
Positiv zu erwähnen ist hingegen die Genesung von Keeper Ergün Deli, der nach langer Verletzungspause wieder dabei ist. Insgesamt jedoch keine guten Voraussetzungen für den Rückserienstart. »Wir müssen das Beste daraus machen, aber die Situation ist sehr misslich«, zeigt sich Uludasdemir pessimistisch hinsichlich des Ligaverbleibs.

Artikel vom 19.02.2005