16.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Wollen ein Signal für das Umfeld setzen«

Handball: HSG verpflichtet mit Thorsten Heil und Michael Bierhake zwei neue Spieler

Bielefeld (WB/fbr). In letzter Minute, die Transferliste für Vertragsspieler schloss am gestrigen Dienstag, verpflichtete Handball-Regionalligist HSG Bielefeld zwei neue Spieler. Der frühere Spenger Keeper Thorsten Heil zuletzt in Diensten von Tarp Wanderup (Regionalliga Nord-Ost) und Michael Bierhake von der HSG Schröttinghausen-Babenhausen werden beim Auswärtsspiel am Wochenende in Uerdingen ihr Debüt geben.

Nach der 33:38-Niederlage gegen Dinslaken und den Sturz auf einen Abstiegsplatz reagierten die Verantwortlichen. »Mit der Verpflichtungen der beiden Neuen wollten wir uns nicht nur sportlich für den Abstiegskampf verstärken, sondern auch ein Zeichen für die Mannschaft, die Fans und das Umfeld setzen. Dort war nämlich schon zu hören, dass wir für die Oberliga planen. Dies ist keineswegs der Fall, denn wir wollen unter allen Umständen unseren Regionalligastatus halten«, macht HSG-Chef Heinrich Rödding deutlich. Um die Breite während des Trainings zu erhöhen, werden ab sofort auch einige A-Jugendspieler, die sich am Wochenende vorzeitig den A-Jugend-Oberligatitel sicherten, mit einsteigen. »Wir versuchen halt alles, um noch die Kurve zu kriegen«, betont Rödding.
Sportlich macht Neuzugang Thorsten Heil einen schlechten Tausch. Mit seinem bisherigen Klub HSG Tarp-Wanderup war er in der Regionalliga Nord-Ost auf Rang zwei platziert. Jetzt hat sich für den 30-jährigen das Tabellenbild um 180 Grad gedreht, steigt der Keeper beim Vorletzten ein. »Kurz vor der Weihnachtspause hatte ich mit dem Trap-Trainer Waldemar Paciorek eine Meinungsverschiedenheit über mein Torwart-Spiel. Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen, die nicht auf einen Nenner zu bringen waren. Daher habe ich HSG-Trainer Heiko Holtmann, den ich aus meinen Spenger Zeiten kenne, sofort zugesagt«, erklärt Heil seinen Wechsel.
Er freut sich schon auf seine neue Aufgabe, die er als Herausforderung sieht. »Ich will der HSG mit meinem großen Erfahrungsrepertoire helfen«, erklärt Keeper Heil, der in Georgsmarienhütte mit dem Handball begann und später für Ibbenbüren, Spenge, Wihelmsburg und Tarp-Wanderup zwischen den Pfosten stand. Mit dem Wechsel nach Bielefeld nimmt der 30-Jährige auch einige »Fahr-Strapazen« in Kauf. Er wohnt derzeit in Hamburg, wo er eine Ausbildung zum Speditionskaufmann absolviert. Nur am Donnerstag und Freitag wird er bei den Trainingseinheiten der HSG mitwirken. Ansonsten hält sich Heil bei seinem früheren Klub Wilhelmsburg fit. Zum Spiel am Wochenende quartiert sich der neue Mann zwischen den Pfosten bei seinem Vater Jürgen in Bielefeld-Hillegossen ein. »Der ist auch froh, wenn er seinen Sohn mal öfters sieht«, schmunzelt Heil.
Sportlicher Aufsteiger ist Michael Bierhake, der vom Landesligisten HSG Schröttinghausen/Babenhausen kommt. Der Rückraumspieler der »Schrötties«, der bei der HSG die Rolle des klassischen Linksaußen übernehmen soll, hatte nach dreijähriger Handballpause erst im September 2004 sein Comeback gefeiert. »Ich muss erst einmal abwarten, wie ich in das Team reinwachse«, erklärt der 29-Jährige. Der Rechtshänder nahm das Angebot der HSG nicht nur wegen der sportlichen Herausforderung an, sondern auch um beruflich wieder Fuß zu fassen. »Ich bin derzeit arbeitslos und muss jede Chance nutzen«, erklärt Bierhake, dessen Stationen Babenhausen, Jöllenbeck, Salzuflen und Enger waren.
Sportlich enttäuscht über den Wechsel war »Schröttie-Trainer« Zsolt Homovics, der aber Verständnis für die Wechselabsichten von Bierhake hatte. »Scholli hat mitgeholfen, dass der Wechsel noch über die Bühne gehen konnte«, so Bierhake.

Artikel vom 16.02.2005