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Unfallflucht: 1700 Mal pro
Jahr ermittelt die Polizei

Immer mehr Verursacher fahren einfach davon


Bielefeld (WB/hz). Das Thema Unfallflucht, besonders bei Bagatellblechschäden auf Supermarktparkplätzen, beschäftigt verstärkt die Polizei. »Immer seltener melden sich die Verursacher, die beim Rangieren mit dem Auto oder mit dem Einkaufswagen für Beulen, Schrammen oder Kratzer verantwortlich sind«, sagt Polizeisprecher Udo Golabeck.
Um die 1700 Mal im Jahr müssten seine Kollegen in Bielefeld nach einer Unfallflucht ermitteln, sagt der Erste Polizeihauptkommissar. Mindestens jeder vierte Unfall in der Polizeistatistik sei mittlerweile ein »kleiner Schaden«, nach dem sich der Schuldige kommentarlos aus dem Staub gemacht habe. Golabeck: »Und das Dunkelfeld der nicht angezeigten Unfallfluchten ist um ein Vielfaches größer.«
Geschätzter Schaden von 2000 Euro entstand in einem aktuellen Fall am vergangenen Freitag auf dem Parkplatz eines Supermarktes an der Schweriner Straße. Dort stellte gegen 9.00 Uhr eine Hausfrau nach der Rückkehr von ihrem Wochenendeinkauf fest, dass an ihrem lilafarbenen Chrysler PT Cruiser die hintere rechte Stoßstange eingedrückt war. Wenn sich nun nicht noch nachträglich Zeugen für diese Unfallflucht oder gar der reuige Täter selbst melden, wird die Autofahrerin die Rechnung für die Reparatur des Pkw wohl selbst bezahlen müssen.
»Unfallflucht, auch bei vermeintlichen Bagatellschäden, ist eine Straftat«, unterstreicht Polizeisprecher Golabeck. Wer ein anderes Auto beschädigt habe, müsse entweder dessen Fahrer oder, wenn dieser nicht erreichbar ist, die Ordnungshüter von der Karambolage unterrichten.

Artikel vom 16.02.2005