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Mercedes löscht den Vaneo-Stern

Kompakt-Van wurde von Kunden nicht akzeptiert - Produktionsstopp

Von Wolfgang Schäffer
Stuttgart (WB). Dieser Stern verglühte schnell am Autohimmel. Zur Jahresmitte stellt Mercedes die Produktion des Vaneo ein.
Gutes Konzept, aber teuer: Mercedes stellt den Vaneo wegen mangelnder Nachfrage ein.

2001 erblickte der kompakte Van das Licht der automobilen Welt. Platz für bis zu sieben Personen oder mehr als 3000 Liter Stauraum sollten vor allem junge Familien und kleinere Handwerksbetriebe begeistert. Doch sowohl der eine als auch der andere Kundenkreis zeigte dem Vaneo (derzeitiger Einstiegspreis 19 350 Euro) die kalte Schulter. »Zu teuer«, war immer wieder das Argument gegen den Wagen. Die direkten Konkurrenten Peugeot Partner, Renault Kangoo oder Citroën Berlingo jedenfalls waren und sind wesentlich günstiger. Zudem wirken sie aufgrund der eingesetzten Materialien auch pflegeleichter. Das kam sowohl bei Familien mit kleinen Kindern, Handwerkern und auch Freizeitsportlern vermutlich besser an. Obwohl das Vaneo-Konzept mit zwei hinteren Schiebetüren für Autos dieser Art grundsätzlich positiv zu bewerten ist.
Gerade einmal 55 000 Vaneos konnte DaimlerChrysler seit 2001 verkaufen. Und das bei einer Jahresproduktion, die von Anfangs 50 000 auf bis zu 70 000 Einheiten erweitert werden sollte. Zwar wurde die Produktion bereits 2004 deutlich zurückgefahren. Doch stehen derzeit noch eine ganze Reihe von Vaneos in den Niederlassungen. Die dürften jetzt zum Schnäppchenpreis zu haben sein. In der Produktionsstätte in Ludwigsfelde bei Berlin wird in Zukunft eine offene Sprinter-Version gebaut.
Nachdem DaimlerChrysler die seit 2003 kursierenden Gerüchte über die Einstellung des Vaneo immer wieder vehement dementiert hatte, werden ähnliche Äußerungen zum Thema Smart von Insidern jetzt auch in einem anderen Licht gesehen. Die immensen Verluste, die die Kleinwagen-Marke seit der Gründung eingefahren hat, ließen Spekulationen aufkommen, Smart habe keine Zukunft. Auch das wurde vom Konzern bisher nachdrücklich dementiert.

Artikel vom 18.02.2005