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Spontane und stille Hilfe gefragt

Bielefelder Rotarier unterstützen viele weltweite und lokale Projekte


Bielefeld (ho). »Man wundert sich, was alles in der eigenen Kommune nötig ist«, sagt Ricarda Osthus, designierte Präsidentin des erst im Spätsommer vergangenen Jahres gegründeten Rotary-Clubs Bielefeld-Sparrenburg. Das jüngste »Kind« der Bielefelder Rotarier-Familie ist zugleich das Ungewöhnlichste: Der RC Sparrenburg wurde von Damen gegründet. »Wir gehören damit zu den wenigen Clubs in Deutschland, die den Schritt in die eigentlich von Männern dominierte Rotarier-Welt gewagt haben«. Der kleine, aber feine Club zählt augenblicklich 20 Mitglieder, Tendenz steigend. Derzeit hat sich der RC Sparrenburg die Unterstützung des Bielefelder Vereins »Eltern für Integration« auf die Fahnen geschrieben.
Anlässlich des 100. Geburtstages von »Rotary International« stellten auch die Präsidenten der drei anderen Bielefelder Clubs, RC Bielefeld, RC Bielefeld-Waldhof und RC Bielefeld-Süd, die sozialen und gemeindienstlichen Aktivitäten, die Austauschprogramme für Schüler und Studierende sowie die Vergabe von Stipendien vor. Die insgesamt fast 220 Bielefelder Rotarier verstehen sich als lebendiger Teil des weltweiten Club-Netzwerkes, dem 1,2 Millionen Rotarier (in 166 Ländern in mehr als 32 176 Clubs) angehören. Getreu ihrem Wahlspruch »Selbstloses Dienen« helfen die Rotarier mit finanziellen Mitteln und/oder Arbeitseinsätzen Projekten und Organisationen, aber auch Einzelinitiativen im In- und Ausland.
Die Aufwendungen der deutschen Rotarier im Jahr 2002/2003 summierten sich auf 29,6 Millionen Euro. Im Jahr des 100-jährigen Bestehens von »Rotary International« wurde die Aktion »Rotary hilft Leben retten« aus der Taufe gehoben. Unterstützt wird damit die Typisierungsaktion des Zentralen Knochenmarkspender-Registers in Deutschland.
»Stille und spontane Hilfe bei Nöten vor der Tür« sind unter anderem Anliegen des RC Bielefeld, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird. Dessen Präsident Heinrich Ostholt: »Wir erhoffen uns 70 Euro zusätzliches Spendengeld pro Mitglied.« Jugendaustauch, Förderung der Berufsausbildungsfähigkeit Jugendlicher, Begabtenförderung und Unterstützung von Schulen gehören zum Aufgabenspektrum.
Die Vergabe von Stipendien, die Unterstützung von Kinderheimen und Einrichtungen für alte und behinderte Menschen in Polen und Tschechien, Hilfe für die »ärztliche Beratungsstelle für Kindesmissbrauch« in Bielefeld und der gemeinsam mit dem RC Bielefeld-Süd ausgelobte Wissenschaftspreis für Bielefelder Oberstufenschüler hat sich der RC Waldhof auf die Fahnen geschrieben.
»Nicht nach dem Gießkannen-Prinzip, sondern gezielt und kontinuierlich« - so Präsident Reiner F. Kirst - verteilt auch der RC Bielefeld-Süd seine Spendengelder. Gemeinsam mit Partnerclubs werden im Tschad ein Frauenausbildungszentrum, in Bielefeld Sprachbegabtenförderung für Migranten, Jugendaustausch sowie zahlreiche Projekte in Schulen und in der Heimatpflege unterstützt.

Artikel vom 16.02.2005