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Tierärztin zwölf Stunden im Stau: Pferd verendet

Bis zu fünf Zentimeter dicke Eisschicht auf der A 3


Köln (dpa). Schnee und Eis haben in der Nacht zum Dienstag zu dramatischen Verhältnissen auf nordrhein-westfälischen Autobahnen geführt. Tausende Lkw- und Autofahrer saßen in ihren Wagen fest. Landesweit zählte die Polizei 600 Unfälle, bei denen zwei Menschen starben und etwa 100 verletzt wurden. Den Sachschaden schätzt das Lagezentrum des Innenministeriums auf zwei Millionen Euro.
Eine Tierärztin berichtete, dass sie auf dem Weg zu einem Noteinsatz für ein krankes Pferd auf der A 3 stecken geblieben sei. Mehr als zwölf Stunden habe sie ausharren müssen: »Es war eiskalt«, erzählte sie. Helfer des Technischen Hilfswerks, die Tee ausschenkten, waren nicht zu ihr durchgedrungen. Für das Pferd kam ihre Hilfe zu spät: »Es war inzwischen gestorben.«
Montagnachmittag war es besonders in den südlichen Landesteilen zu heftigen Schneefällen gekommen. »Als es gegen Mitternacht aufklarte, stürzte die Temperatur weit unter den Gefrierpunkt«, sagte Meteorologe Thomas Kesseler vom Wetterdienst in Essen. »Deshalb wurde es spiegelglatt - wie auf einer Eisbahn.«
Die A 3 Köln - Frankfurt war im Raum Siebengebirge zwölf Stunden lang gesperrt. Auf den Steigungen stellten sich vor allem Lastwagen quer. In Spitzenzeiten staute sich der Verkehr über 20 Kilometer. Streu- und Räumfahrzeuge kämpften sich im Gegenverkehr an die stehenden Fahrzeuge heran. »Wir hatten bis zu fünf Zentimeter dickes Eis«, sagte ein Polizeisprecher.

Artikel vom 16.02.2005