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Gasexplosion unter Tage

Mehr als 200 Kumpel sterben in chinesischer Kohlegrube


Peking (dpa). Beim schlimmsten Grubenunglück in China seit mehr als vier Jahrzehnten sind mindestens 203 Bergarbeiter ums Leben gekommen. Stunden nach der schweren Gasexplosion in der Sunjiawan Kohlegrube in Fuxin in der Provinz Liaoning im nordostchinesischen »Rostgürtel« waren noch 13 Kumpel verschüttet. 28 Bergleute wurden verletzt. Nur zehn Minuten vor der Explosion hatte es ein kleineres Grubenbeben der Stärke 2,5 auf der Richterskala gegeben.
Die Gasexplosion setzt die jüngste Serie schwerer Grubenunglücke in Chinas Kohlebergwerken fort, wo es an Sicherheitsvorkehrungen mangelt. Wegen zunehmender Energieknappheit stehen die ohnehin überlasteten Bergwerke unter starkem Förderdruck, was als eine der Ursachen für die immer neuen Tragödien gilt.
Das Unglück hätte noch schlimmer enden können. Nur eine Stunde vor der Explosion hatten 330 Bergleute ihre Schicht beendet, lediglich 244 Kumpel waren unter Tage geblieben. Die Grube beschäftigt 3100 Bergleute. Erst Ende November hatte eine verheerende Gasexplosion in der Provinz Shaanxi 166 Menschenleben gefordert.
China hat die weltweit größte Kohleindustrie und beklagte im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 6027 Tote allein in Kohlegruben.

Artikel vom 16.02.2005