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Frau Doktor dringt in »Wolffs Revier« ein

Renan Demirkan in der Rolle einer Kriminaltechnikerin

Sat1, 20.15 Uhr: Frauenpower in »Wolffs Revier«. Der dienstälteste Kommissar im Privatfernsehen, Andreas Wolff (Jürgen Heinrich), bekommt weibliche Unterstützung.
Bekommt Verstärkung: Jürgen Heinrich.

Von heute an geht Dr. Sara Herzog alias Renan Demirkan als Chefin der Abteilung Kriminaltechnische Untersuchung mit Wolff und seinem Kollegen Borkmann (Steven Merting) auf Mörderjagd. Wolff, dem die gewiefte Wissenschaftlerin praktisch ungefragt in sein Revier gesetzt wird, ist zunächst wenig begeistert. »Anfangs sieht er mich als Konkurrenz, erst allmählich glätten sich die Spitzen. In der dritten Folge gehen wir dann schon mal essen«, verrät Demirkan.
Ihre Rolle beschreibt die 49-Jährige als »engagierte, kreative, sehr in das Gelingen ihrer Arbeit verliebte Frau - ein Workaholic«. Während der Kommissar Zeugen und Verdächtige im Zwiegespräch unter die Lupe nimmt, macht sie sich im Hightech-Labor an die mikroskopische Beweisführung.
Die erste Begegnung mit Heinrich, der schon seit 1992 als Ermittler und überforderter Vater in »Sat1« auf Sendung ist, ist es nicht: »Vor zehn Jahren habe ich einmal eine Gastrolle in 'Wolffs Revier' gespielt. Damals war ich die Mörderin und wurde von Wolff verhaftet«, berichtet Demirkan.
Überhaupt ist die erfahrene Film- und Theaterschauspielerin kein unbeschriebenes Krimi-Blatt. Im ersten Kino-»Tatort« (»Zahn um Zahn«) stand sie mit Götz George vor der Kamera, spielte in den ZDF-Krimis »Der Alte« und »Siska«. An der Rolle in Wolffs Revier reizten Demirkan nun vor allem die Drehbücher der neuen Folgen. »Die Fallkonstruktionen sind keine Kopien, nichts Abgegriffenes.«
Zu ihrem Einstand in der Folge »Der letzte Ritter« lässt Dr. Herzog als Gutachterin überraschend einen Mordprozess gegen den Playboy Hardy Graf platzen. Der hatte zwar ein Geständnis abgelegt, seine Geliebte war aber bei seinem Eintreffen längst tot. Graf wird freigesprochen, Wolff sucht den wahren Mörder. Doch dann behauptet Herzog, jemand habe die Proben für ihr Gutachten manipuliert.
Der Einzug der »Kriminaltechnischen Untersuchung« (KTU) in den »Sat1«-Serien-Klassiker soll offenbar nicht bloß die Berliner Krimi-Verbrecher das Fürchten lehren, sondern auch der Konkurrenz ein Schnippchen schlagen - als Gegenstück zur US-Erfolgsserie »CSI«, deren Kriminaltechnologen zeitgleich zu Wolff auf Vox ermitteln.

Artikel vom 16.02.2005