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»Gnadenlos analysiert
und exakt formuliert«

Deutscher Kleinkunstpreis geht an Lisa Politt

Neue Preisträgerin: Lisa Politt.Foto: dpa

Mainz (dpa). Die Hamburger Kabarettistin Lisa Politt ist 33. Trägerin des Deutschen Kleinkunstpreises. Die Verleihung fand am Sonntagabend im Forum-Theater »unterhaus« statt.
Die Auszeichnung in der Sparte Kabarett würdige eine »radikale Denkerin, die gnadenlos analysiert und exakt formuliert«, lobte die Jury. In der Sparte Chanson/Lied/Musik erhielt der Österreicher und Mitbegründer des Wiener Nachkriegskabaretts Gerhard Bronner den Ehrenpreis, in der Rubrik Kleinkunst wurde mit »Gunkl« Günther Paal ein weiterer Österreicher ausgezeichnet.
Die Verleihung des ältesten und renommiertesten Kleinkunstpreises moderierte Vorjahres-Preisträger Frank-Markus Barwasser, alias »Erwin Pelzig«. Der Deutsche Kleinkunstpreis in drei Sparten ist mit insgesamt 20000 Euro der höchst dotierte Preis seiner Art in Deutschland.
Politt, 1956 in Braunschweig geboren und inzwischen Betreiberin der Hamburger Bühne »Polittbüro«, war 2003 bereits als erste Frau mit dem Deutschen Kabarett-Preis (Nürnberg) ausgezeichnet worden. Sie wurde in Mainz als Solistin sowie für ihr Duo »Herrchens Frauchen« mit Gunter Schmidt geehrt. Bronner startete bereits in den 50er Jahren als Textautor, Komponist und Interpret seine Bühnenlaufbahn. »Sein Einfluss auf das politische, deutschsprachige Kabarett ist einzigartig«, wertete die Jury. Paals »Gunkl« gelinge der Brückenschlag zwischen Naturgesetzen und Tücken des Alltags grandios.
Die Aufzeichnung der Verleihung ist am 19. Februar von 22.06 Uhr an bei 3sat zu sehen.

Artikel vom 15.02.2005