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Betonklotz zwischen Schienen gelegt

Bundesgrenzschutz sucht Jugendliche - 88 Züge fuhren verspätet


Düsseldorf (dpa). Ein ICE ist bei Düsseldorf mit Tempo 200 gegen einen zwischen den Gleisen liegenden 15 Kilogramm schweren Betonklotz gerast. »Wir gehen nicht von einem Anschlag aus«, sagte Klaus Peter Kilian vom Bundesgrenzschutz Nordrhein-Westfalen (BGS) in Köln. Es sei eher denkbar, dass sich Jugendliche einen gefährlichen »Streich« erlaubt hätten. Verletzt wurde bei der Notbremsung am Sonntagabend niemand. Die Behörden ermittelten wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Der BGS betonte, dass solche Taten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden können. Zudem könnten erhebliche Schadensersatzforderungen auf die Jugendlichen oder Eltern von noch nicht strafmündigen Kindern zukommen.
Beim Überfahren des Hindernisses waren ein Sicherheitskabel am Fahrwerk des ICE zerrissen und ein Warnsignal an den Fahrer gesendet worden. Dieser hatte daraufhin eine Schnellbremsung eingeleitet. Das Triebfahrzeug war so stark beschädigt worden, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war. Etwa 50 Reisende des ICE 613 (Dortmund-München) mussten bis zu drei Stunden warten, ehe sie in zwei parallel parkende Züge umsteigen konnten. Auf Grund des Unfalls hatten 88 weitere Züge Verspätung.
Bereits Samstag hatte der BGS bei Wanne-Eickel zwei Kinder zwischen den Gleisen aufgestöbert. Sie hatten Ziegelsteine im Gleisbett aufeinander gestapelt.

Artikel vom 15.02.2005