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»Rauchfrei in
zehn Schritten«

Seminarangebot der Drogenberatung


Bielefeld (MiS). Mit Raucherentwöhnungskursen und einem breit gefächerten Informationsangebot will die Fachstelle für Suchtvorbeugung des Vereins Drogenberatung Lehrer und Schüler auf das generelle Rauchverbot vorbereiten, das vom kommenden Schuljahr an in allen Schulen in NRW gelten soll (das WB berichtete).
»Je später Jugendliche mit dem Rauchen beginnen desto größer ist die Chance, dass sie auch damit aufhören können«, sagt Ulrich Möller, Mitarbeiter der Fachstelle. Das durchschnittliche Einstiegsalter beim Nikotingenuss liegt bei 13 Jahren. Doch wird der Anteil der Raucher immer geringer. Rauchen gegenwärtig 35 Prozent der Zwölf- bis 25-Jährigen, lag ihr Anteil 1979 mit 44 Prozent weit höher.
Dazu beigetragen hätten unter anderem die Warnhinweise auf Zigarrettenpackungen, Steuererhöhungen, Werbeeinschränkungen, aber auch die öffentliche Diskussion über das Thema, erläutert Möllers Kollegin Ursula Castrup. Ein besondere Bedeutung komme außerdem Öffentlichkeitskampagnen zu.
So richtet sich die bundesweite Kampagne »Be smart, don't start« an Kinder vor dem zwölften Lebensjahr, die möglichst gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen sollen. Schulklassen können sich an dem Wettbewerb beteiligen, sich verpflichten, »rauchfrei« zu bleiben - und bei etwas Glück als Preis eine Klassenreise gewinnen. »12 000 Klassen machen mit«, so Möller. Bei »Just be smokefree« geht es darum, Jugendlichen den Ausstieg aus dem Nikotin zu erleichtern.
»Wir gehen in die Schulen, unterbreiten diese und andere Angebote, wie mit dem Thema Rauchen umgegangen werden kann«, erläutert Berater Möller. Die Rauchentwöhnungskurse sind neu im Angebot der Fachstelle und richten sich an Schüler wie Lehrer gleichermaßen. Die Gruppenstärke soll 15 Teilnehmer nicht überschreiten. Das Ziel: Rauchfrei in zehn Schritten.
Als kontraproduktiv empfinden die Berater, dass das neue Verordnung doch noch ein Schlupfloch lässt, nämlich dann, wenn die Schulkonferenzen Ausnahmen vom Rauchverbot beschließen. Generell gilt: Wer mit dem Rauchen beginnt, ist auch anfälliger für illegale Drogen. Rund fünf Prozent der Schüler haben Erfahrungen mit Cannabis.
Schulen, die sich für das Angebot des Vereins Drogenberatung zum Thema Rauchen interessieren, können sich unter der Rufnummer 0521/96780-66 melden.
www.drobs-bielefeld.de

Artikel vom 15.02.2005