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Ein Familienbetrieb mit
großem Wohlfühlfaktor

Herbert Schröders Autoideen wuchsen in Sennestadt

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Der alteingesessene Handwerksbetrieb, der Metallbauer, der weltweit exportiert, das exklusive Fachgeschäft in der City: Der Mittelstand ist Rückgrat der Wirtschaft und Garant für die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT stellt in einer Serie erfolgreiche Mittelständler vor. Heute: Schröder Team GmbH Sennestadt.

»Was man von anderen verlangt oder erwartet, muss man auch selbst bereit sein zu geben«, sagt Herbert Schröder (73). Wenn der Sennestädter im Zusammenhang mit seinem Autohaus von einem Familienunternehmen spricht, meint er weniger die Tatsache, dass mit Sohn Friedrich (39) inzwischen die zweite Generation übernommen hat, sondern den Wohlfühlfaktor, den die Kunden mit dem Schröder-Team verbinden. »Wir sind mit dem Kundendienst groß geworden, setzen auf langjährige Mitarbeiter und sind stolz auf die Marken, die wir vertreten. Der eigentliche Markenartikel ist aber das Schröder-Team selbst«, findet Herbert Schröder.
»Wir sind familiär, traditionell und zukunftsorientiert«, sagt Friedrich Schröder über die Firma, in der der heutige Kfz-Betriebswirt schon als kleiner Steppke in der Werkstatt das Radfahren gelernt hat. Die spannenden Aufbaujahre in der Sennestadt haben die Schröders aus erster Hand miterlebt. Die Reichowstadt ist gewachsen und hat sich stetig verändert.
Das Autohaus Schröder auch. Heute ist der Partner von Volkswagen, Audi und Skoda Marktführer in Bielefeld, unterhält inzwischen fünf Standorte, beschäftigt 175 Mitarbeiter und wird am 10. März den 45. Geburtstag feiern. Wer indes die Bedeutung eines solchen mittelständischen Unternehmens für einen bodenständig geprägten Standort wie Ostwestfalen verstehen will, muss Herbert Schröder zuhören, wenn er von den spannenen Anfängen erzählt.
Schröder war nicht nur Volkswagenhändler der ersten Stunde, sondern auch einer der Gründungsväter des Gewerbegebietes Industriestraße. Obendrein war der Maschinenbauingenieur Herbert Schröder aus Vlotho-Uffeln ein waschechter Existenzgründer. Seine Entscheidung für Sennestadt ist zudem mit großen Namen eng verbunden.
Dass die aufstrebende Vorstadt einen Volkswagenbetrieb bekommen sollte, hatten schließlich schon Heinrich Nordhoff und Prof. Bernhard Reichow beschlossen. Der VW-Chef und der Sennestadt-Planer waren befreundet, die Sennestadt GmbH hatte ein 12 000 Quadratmeter großes Grundstück vorgesehen. Für Herbert Schröder bedeuteten selbst die erworbenen 5100 Quadratmeter und der Neubau der Werkstatt inklusive Werkswohnung ein ungeheures finanzielles Risiko. Augenzwinkernd erinnert sich der Senior auch an seine ganz eigenwillige Art der Markterhebung: »Morgens früh um fünf bin ich heimlich herumgefahren und habe gezählt, wie viele Autos vor den Häusern stehen. Das waren damals nicht sehr viele.«
Bis heute setzt Schröder Zeichen. Sein Audi-Hangar ist der erste und einzige in Bielefeld. Skoda hat er erfolgreich in der Stadt etabliert. In Verl und Stukenbrock ist man nicht weniger erfolgreich, übernahm zusätzliche Marktverantwortung, auch wenn die Zeiten in der Automobilbranche nicht gerade leicht sind und von Oktober an von den mittelständischen Händlern zusätzliches Engagement einfordern. Ab 1. Oktober fallen in der EU alle Schranken. Friedrich und Herbert Schröder sind trotzdem optimistisch: »Wir werden sehr genau beobachten, uns zu gegebener Zeit anpassen und uns entsprechend den Marktbedürfnissen weiterentwickeln.« Ein erklärtes Ziel 2005 ist die Optimierung des Qualitätsstandards im Familienbetrieb: »Damit auch bei fünf Zweigbetrieben überall Qualität drin ist, wo Schröder draufsteht.«

Artikel vom 16.02.2005