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Gewinn bei VW
eingebrochen


Absatz-Sorgen in den USA und China

Wolfsburg (dpa/ddp). Europas größter Autobauer Volkswagen hat im vergangenen Jahr einen massiven Gewinneinbruch verzeichnet. Der Konzern übertraf allerdings sein im Sommer auf Grund des schwachen Geschäftsverlaufs gesenktes Ergebnisziel.
Weniger verdient: VW-Chef Bernd Pischetsrieder.

Hauptgründe für den Gewinnrückgang sind Absatzprobleme in den USA und China, der schwache Dollar, gestiegene Rohstoffkosten sowie Preiskämpfe. Das Konzern-Ergebnis vor Steuern verringerte sich 2004 im Vergleich zum Vorjahr nach vorläufigen Zahlen um 18,8 Prozent auf etwa 1,1 Milliarden Euro, wie VW gestern in Wolfsburg mitteilte.
Beim operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen übertraf der Autobauer mit etwa 2,0 Milliarden Euro seine im Juli nach unten korrigierte Prognose von 1,9 Milliarden Euro. 2003 lag dieses Ergebnis bei etwa 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg 4,9 Prozent auf etwa 89 Milliarden Euro, das Ergebnis nach Steuern sank 28,6 Prozent auf 716 Millionen Euro.
Eine Vorhersage für das laufende Jahr wollte VW nicht abgeben. Ein Sprecher verwies auf die Bilanz-Pressekonferenz am 8. März. Dort wolle sich der Konzern zu den Zahlen für 2004 äußern. Einen Ergebnisausblick für 2005 stellte der Sprecher aber auch für diesen Termin nicht ausdrücklich in Aussicht. Ungeachtet des Gewinnrückgangs will VW eine unveränderte Dividende zahlen.
Nach einer Börsen-Mitteilung des Automobilherstellers sollen Inhaber von Stammaktien wie im Vorjahr 1,05 Euro je Anteilsschein erhalten. Für Inhaber von Vorzugsaktien schlägt der VW-Vorstand erneut 1,11 Euro vor. Zur Begründung hieß es, die Dividende sei schon im vergangenen Jahr an die Ergebnisentwicklung angepasst worden. Für 2002 hatte VW noch 1,30 Euro je Stammaktie und 1,36 Euro je Vorzugsaktie gezahlt. Das operative Ergebnis nach Sondereinflüssen stieg um ein Prozent auf etwa 1,6 Milliarden Euro. Die Höhe der Sondereffekte - das sind Vorleistungen für das Milliarden-Sparprogramm »ForMotion« - bezifferte VW mit 395 Millionen Euro. Unter dem Strich brachte dem Konzern das noch bis Ende 2005 laufende Sparprogramm im vergangenen Jahr einen Effekt von mehr als 1,2 Milliarden Euro.
Der weltweite Absatz des Konzerns stieg 2004 1,3 Prozent auf knapp 5,1 Millionen Fahrzeuge. Die vorläufige Bilanz 2004 sowie auch die Vergleichszahlen 2003 wurden nach VW-Darstellung nach neuen Bilanzierungs- und Bewertungsregeln vorgenommen. Dadurch veränderten sich einige Posten. So enthielten die Werte für 2004 keine so genannten Goodwill-Abschreibungen mehr. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 15.02.2005