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Eine Krankenhausetage nur
für Mütter und ihre Babys

Klinikum Mitte stellt neues Geburtserlebniszentrum vor


Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). »Wir sind bewusst etwas abgehoben«, sagt Oberhebamme Ricarda Marquard. Und das meint sie durchaus im positiven Wortsinne. Das neue Geburtserlebniszentrum des Städtischen Klinikums Mitte, »Babytown« (von manchen vielleicht »Babystadt« genannt), liegt im 12. Stock des Krankenhauses - über allen anderen Stationen. ». . . wo Kinder auf Wolken zur Welt kommen!« lautet daher auch das selbst gewählte Motto der für 1,6 Millionen Euro Landesfördermittel umgebauten Geburtsstation.
Und diese ist mit einer Größe von 1500 Quadratmetern nicht irgendeine Station unter vielen, wie Klinikums-Geschäftsführer Dr. Johannes Kramer betonte. Im Städtischen Krankenhaus Mitte sei ein bundesweit einmaliges Konzept umgesetzt worden. Kramer: »Gesunde Mütter möchten bei uns gesunde Kinder zur Welt bringen. Dabei soll die Krankenhausatmosphäre so wenig wie möglich zu spüren sein.«
Das ist zwar (noch) nicht bis ins letzte Detail umgesetzt - die weiße Schwesterntracht von Oberhebamme Marquard und rechteckige »Bahnhofsuhren« auf den Gängen verströmen Reste von unerwünschtem »Klinikcharme« -, aber doch in weiten Teilen gelungen. Warme Farbtöne an den Wänden der Flure und in den 14 Zweibettzimmern der Mütter sowie Namen wie »Storchennest« für den Kreißsaalbereich, »Milchstraße« und »Schlossallee« für die Stationen sollen für »Babytown« nicht nur Fassade, sondern gelebtes Programm sein.
Dazu gehört natürlich auch die medizinische Betreuung. Prof. Dr. Joachim Volz, Chefarzt der Frauenklinik im Städtischen und von »Babytown«, machte nicht nur auf die neuen Gebärwannen in den vier Kreißsälen aufmerksam. Bei so genannten Riskogeburten stünden den werdenden Müttern sämtliche Einrichtungen des großen Krankenhauses bis hin zur Intensivmedizin offen. Außerdem verfüge »Babytown« künftig über eine eigene kleine Kinderstation und eine Kinderärztin.
Der für den Umbau zuständige Architekt Kai Brüchner-Hüttemann stellt am kommenden Sonntag von 14 bis 18 Uhr »Babytown« mit dem gesamten Arzt- und Schwesternteam des Geburtserlebniszentrums vor. Nach diesem Projekt wartet weitere Arbeit auf den Planer: Die Neugestaltung der Ambulanz der Frauenklinik und des Instituts für Fortpflanzung.

Artikel vom 16.02.2005