Paderborn (WB). Eine Stadt im Pokalfieber: Im Achtelfinale des BBL-Pokals empfängt Zweitligist Schröno Paderborn Baskets heute Abend (20 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) den Erstligisten BS/Energy Braunschweig. Der Star der Niedersachsen sitzt auf der Bank: Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann. Sportredakteur Peter Klute sprach mit dem 46-jährigen Finnen.
Mit der Nationalmannschaft haben Sie in Paderborn ein Länderspiel gegen Jugoslawien bestritten und zahlreiche Lehrgänge abgehalten. Welche Erinnerungen haben Sie daran?Dettmann: Nur positive. Die Paderborn Baskets sind ein sehr familiärer Verein mit äußerst netten Menschen, und obwohl Paderborn in Westfalen liegt, sind die Klubs ja fast Nachbarn. Ich kenne Trainer Doug Spradley gut und auch einige Spieler. Ich hoffe, dass Paderborn mir auch nach dem Pokalspiel in guter Erinnerung bleiben wird und wir gewinnen.
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie?Dettmann: Paderborn ist Tabellenzweiter und plant den Aufstieg in die erste Liga. Außerdem spielen sie zu Hause und sind daher für mich der Favorit. Aber wir werden kämpfen. Paderborn der Favorit? Haben Sie gar kein Vertrauen in Ihre Mannschaft?Dettmann: Doch absolut. Ich habe in den zwei Monaten hier eine sehr gute Zeit erlebt und bin von der Qualität des Kaders überzeugt. Als ich kam, hatte Braunschweig in der Meisterschaft nur zwei Mal gewonnen und von sechs Europacupspielen fünf verloren. Letzteres war trotz einiger Siege nicht mehr aufzuholen, aber was die Liga angeht, bin ich sicher, dass wir uns retten, auch wenn wir momentan nur Drittletzter sind. Wir haben zuletzt gut gespielt, Oldenburg und Tübingen geschlagen und gegen Berlin und Bonn nur knapp verloren. Wir stünden sicher noch besser, wenn wir nicht so ein unglaubliches Verletzungspech hätten. Ich warte seit meinem Amtsantritt vergeblich auf den Tag, an dem ich zumindest im Training mal alle Spieler zur Verfügung habe.
Hat der BBL-Pokal nach dem internationalen Ausscheiden den Stellenwert erhöht?Dettmann: Für mich ist jedes Spiel und jedes Training wichtig. Wenn ich eine Halle betrete, ist das für mich so, als wenn ich in die Kirche gehe. Dann meine ich es ernst.
Ihr Assistent Liviu Calin ist Chefcoach der SG Braunschweig und kennt den Gegner aus der zweiten Liga. Was hat er Ihnen verraten?Dettmann: Dass Paderborn sehr hart und diszipliniert spielt. Wir wissen, dass wir auf eine sehr gute Mannschaft treffen, die uns alles abverlangen wird. Das wird ein hartes Stück Arbeit für meine Spieler.
Von 1997 bis 2003 waren Sie deutscher Bundestrainer. Wie beurteilen Sie die Entwicklung unter Ihrem Nachfolger Dirk Bauermann?Dettmann: Ich freue mich für ihn und die Mannschaft, dass sie sich für die Europameisterschaft im September in Belgrad qualifiziert hat und wünsche ihm, dass er an meine Erfolge anknüpfen kann.
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