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Schöner aussehen mit Krane

Früherer Christ-Manager führt jetzt die Optikerkette -ÊExpansion in NRW

Von Bernhard Hertlein
und Wolfgang Wotke (Foto)
Rheda-Wiedenbrück (WB). Um Schönheit ging es Jens Mieke (37) schon bei seinem bisherigen Job als Vertriebsleiter des zu Douglas gehörenden Uhren- und Schmuckspezialisten Christ. Schöne Brillen und die Eitelkeit der Brillenträger sollen nun auch den Umsatz seines neuen Arbeitgebers Krane Optic ankurbeln.
»Brillenträger wollen nicht nur gut sehen, sondern auch schön aussehen«, sagt Jens Mieke. Der Geschäftsführer hat Firmengründer Franz-Josef Krane an der Spitze der drittgrößten deutschen Optikerkette abgelöst.

Mieke hat zu Jahresbeginn 2005 von Firmengründer Franz-Josef Krane die Leitung der 90 Krane-Optik-Läden sowie der Lippstädter Brillenfabrik Starvision übernommen. Zum gleichen Zeitpunkt erwarb die AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG (Bielefeld) von Krane die restlichen 15 Prozent von dessen Anteil an der Filialkette. Trotzdem, so Mieke, werde Krane auch künftig eigenständig geführt.
Nach dem Jahr 2003, in dem die Gesundheitsreform der gesamten Branche zu Rekordumsätzen verholfen hatte, verlief 2004 sehr viel ruhiger. In diesem Jahr wird sich nach Ansicht Miekes die Konsolidierung in der Branche fortsetzen: »Es werden noch viele kleinere Optiker vom Markt verschwinden«, kündigte der Krane-Chef an. Die eigene Kette, Nummer 3 im deutschen Markt, werde das eine oder andere Geschäfte übernehmen. Mieke rechnet von 2006 an mit durchschnittlich drei bis fünf Neueröffnungen pro Jahr. Einige würden vermutlich auch in den Einkaufszentren der »Marktkauf«-Supermärkte platziert.
Bei der Expansion setzt der Krane-Chef besonders auf das Stammland Nordrhein-Westfalen. Filialen in anderen Bundesländern haben nicht die gleiche Priorität. Ebenso steht eine Ausweitung ins Ausland - etwa nach Moskau, wo die AVA ihr zweites Marktkauf-Einkaufszentrum errichtet -Ê»vorläufig nicht zur Debatte«.
Parallel zur Einrichtung neuer Filialen werden bestehende Läden umgebaut. Durch den Einsatz von Glas und Edelstahl soll mehr Licht in die Verkaufsräume gebracht werden. Grundsätzlich soll auch mal das ein oder andere Accessoire -Êetwa die Gucchi-Tasche zur Gucchi-Brille -Êangeboten werden. Die Kernkompetenz müsse jedoch das Optikergeschäft bleiben.
Für dieses sieht Mieke ebenso wie für das zweite Geschäftsfeld, die Hörgeräte, schon allein durch die demografische Entwicklung wachsende Marktchancen. Der steigende Anteil älterer Menschen lasse eine wachsende Nachfrage nach Brillen und Hörgeräten erwarten. Um sich darauf vorzubereiten, wird Krane verstärkt in die Automatisierung der Brillenproduktion in Lippstadt investieren, wo 120 der 700 Beschäftigten arbeiten. »Wir wollen die Produktion ausweiten«, kündigte Mieke an. An einen Arbeitsplatzabbau sei nicht gedacht.
Franz-Josef Krane hat sein Unternehmen von Null an aufgebaut und geprägt. Mieke: »Vor seiner Lebensleistung habe ich großen Respekt.« Er nehme sie als Verpflichtung, das Unternehmen zu erhalten und auszubauen.

Artikel vom 15.02.2005