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»Dinnerparty«:
Turbulenz und
amüsante Gags

Komödie begeisterte Publikum

Brackwede (ho). Er ist Garant für raffiniert gebaute Handlungen, viele seiner Komödien bestechen mit ihren geschliffenen Dialogen voller Esprit und Witz, offenbaren Hintergründiges scheinbar banaler und alltäglicher Lebenssituationen. Die neueste Komödie des amerikanischen Erfolgsautors Neil Simon - »Dinnerparty« - fand bei der Aufführung in der »Brackweder Kulisse« ein begeistertes Publikum, das seinen Spaß hatte.

Dafür sorgte nicht zuletzt auch die »hochkarätige« Besetzung mit Peter Fricke, Anouschka Renzi, Christine Schild, Klaus von Pervulesko, Manfred Molitorisz und Ute Christensen. Mit ihrer schauspielerischen Leistung »lebten« die Mitwirkenden den Inhalt der frech-witzigen Komödie geradezu aus, verstanden es, Schwung auf die Bühne zu bringen und die flotten Dialoge pointiert auf den Punkt zu bringen.
Der Inhalt der von Jürgen Wölffer ins Deutsche übersetzten Komödie lässt sich auf eine »mathematische Formel« bringen: 3 Männer + 3 Frauen = 3 Paare = 6 »Ex«. Mit anderen Worten: Die »Dinner-Party« ist ein Zusammentreffen von drei geschiedenen Ehepaaren bei einem eleganten Abendessen in einem Pariser Nobelrestaurant. Die Gäste wissen nicht, wer hinter der Einladung steckt, nach einigem Hin und Her kristallisiert sich aber heraus, dass sie alle vom selben Rechtsanwalt geschieden wurden, doch der hatte mit dem Treffen nichts zu tun, hatte allenfalls als Arrangeur seinen Namen hergegeben.
Die Männer kennen einander nicht, versuchen sich gegenseitig ein- und abzuschätzen, spielen den charmanten »Gockel«, als die Frauen nacheinander eintreffen. Die sind sich ebenfalls fremd, kennen aber alle drei die Männer. Und so nimmt das ebenso amüsante wie mysteriöse, überraschend zusammen gewürfelte Treffen seinen rasanten Lauf.
Nach und nach werden die Verbindungen, die zwischen allen bestehen, offenkundig. Beim »small-talk« offenbaren sich die verschiedenen Charaktere, wird klar, wer was von wem hält. Und das alles nur, weil es eine der Damen als heimliche Gastgeberin auf einen bestimmten Herrn abgesehen hat: ihren Ex-Ehemann.
In turbulenter Komödien-Geschwindigkeit mit vielen »runing Gags« ist das »Paarungsspiel« in vollem Gange, die Zuschauer entdecken Mosaikstein für Mosaikstein eine Geschlechterverflechtung von Figuren und Paaren, die letztlich trotz heftiger Gegenwehr zumindest bei zwei Paaren zum »Happy End« führt. Ein witziges, heiteres Stück mit viel Amüsement und Situationskomik. Die Produktion der »Komödie am Kurfürstendamm« dokumentierte einmal mehr, dass Tourneetheater in der »Brackweder Kulisse« Spaß macht und für einige Stunden den Alltag vergessen lässt.

Artikel vom 15.02.2005