Bielefeld (WB). Der Bielefelder Architekt und Städtebauer Prof. Peter Obbelode ist am 11. Februar nach schwerer Krankheit verstorben. Obbelode wurde 65 Jahre alt.
Obbelode, der sein Architekturbüro in dritter Generation führte, wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Denkmalpreis »Die silberne Halbkugel« und dem Europäischen Denkmalpreis »Europa-Nostra-Preis« - beides für Erhalt und Sanierung/Umnutzung der Ravensberger Spinnerei. Das Spinnereigebäude machte Obbelode zur Volkshochschule, Sheddachhalle und Karderie zum Historischen Museum. Für seine Ideen war der Architekt, der stets eine Schlägermütze trug, bereit zu kämpfen: So ließ er unter anderem nicht nach, als das so genannte Gässchen zwischen den beiden Ausstellungsbereichen des Museums nicht realisiert werden sollte. Überhaupt: Der Museumspark lag Obbelode besonders am Herzen, gern hätte er dort noch weitere Gebäude saniert. Als Professor unterrichtete Obbelode an der Fachhochschule Holzminden für Baukonstruktion und Entwerfen, animierte seine Studenten immer wieder zu realitätsnahen Arbeit. So ließ er Entwürfe machen für den inzwischen bebauten Parkplatz an der Welle, für den Klosterplatz (für dessen Neugestaltung er selbst 1977 den 1. Preis gewonnen hatte), für das so genannte Nicolai-Viertel, das er sich in der Bielefelder Altstadt vorstellen konnte. Insgesamt wurden nach seinen Entwürfen über 3000 Wohnungen im Sozialen Wohnungsbau, Eigenheime, Behindertenwohnungen, Altenwohnheime realisiert, er gestaltete den einst tristen Jahnplatz-Tunnel zum »Forum« um, sanierte das Sommertheater in Detmold. Er war elf Jahre lang Vorsitzender des »Bund Deutscher Architekten« und Mitglied der »Zukunftswerkstatt«. Dort erarbeitete er mehrere Entwürfe für die Gestaltung des heute Neuen Bahnhofsviertels: Obbelodes Idee war es zum Beispiel, das dort geplante Multiplex-Kino über dem Ostwestfalendamm zu bauen - aus Platz- und aus Attraktivitätsgründen. Obbelode beteiligte sich rege an städtebauliche Wettbewerben, war bei zahlreichen anderen als Jurymitglied aktiv. Seinen letzten 1. Preis bekam er 2003 im Realisierungswettbewerb »Klinikum Minden«.
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