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Weinbuch als
Psychologe

Ackermann im Tief

Oberstdorf (dpa). Das Formtief von Gold-Hoffnung Ronny Ackermann gefährdet das ehrgeizige Ziel von Bundestrainer Hermann Weinbuch, in allen drei WM-Entscheidungen der Nordischen Kombinierer eine Medaille zu gewinnen.

Ausgerechnet vor den Titelkämpfen plagt sich der Weltmeister vom Rhöner WSV Dermbach mit einem technischen Fehler in der Anfahrt beim Springen herum, den er trotz eines mehrtägigen Trainingslagers nicht in den Griff bekommen hat. »Er ist noch nicht in der Verfassung, wie wir sie erhofft hatten«, sagte Weinbuch, der seinem Vorzeigeathleten eine zweitägige Auszeit gönnte.
In Hinterzarten und Ruhpolding hat Ackermann in der vergangenen Woche bei schlechten Bedingungen Sonderschichten geschoben, um sich seinen Medaillentraum zu erfüllen. »Eine Heim-WM ist ein Highlight, das man nur einmal in der Karriere erlebt. Ich will top fit sein«, erklärte der Thüringer, der im Einzel-Wettkampf als Titelverteidiger an den Start geht. Da das Springen in diesem Wettbewerb auf der Normalschanze ausgetragen wird, gilt der in der Loipe überragende Weltcupsieger Hannu Manninen aus Finnland aber als Favorit.
Wahrscheinlich wird sich Weinbuch in diesen Tagen als Psychologe versuchen und seinem Schützling davon erzählen, wie er 1987 nach langwieriger Schuhrand-Entzündung mit Blutvergiftung und Antibiotika-Behandlung eine Woche vor der WM wieder zur Top-Form auf der Schanze fand.

Artikel vom 15.02.2005