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Mit dem Rücken zur Wand

FSV Mainz will gegen Arminia die Talfahrt stoppen

Leverkusen (WB/dpa). Während Bundesliga-Neuling FSV Mainz 05 nach dem 0:2 in Leverkusen weiter mit dem Rücken zur Wand steht und nun dringend einen Sieg am Samstag gegen Arminia Bielefeld erringen will, war Bayer-Trainer Klaus Augenthaler genervt vom erneuten Gerede über den Titel.
»Titelkampf, Titelkampf, ich kann es nicht mehr hören. Wenn man ganz oben mitspielen will braucht man Konstanz«, grantelte er nach dem Erfolg gegen den Aufsteiger. Doch davon könne man erst sprechen, »wenn man drei, vier Spiele solche Leistungen zeigt.« Dafür schielt Sportdirektor Rudi Völler wieder auf einen Champions-League-Rang: »Wichtig ist, dass wir nun nur noch zwei Punkte hinter dem Tabellendritten Werder Bremen liegen.«
Nach der 1:3-Pleite von Bayern München in Bielefeld sind es aber auch nur noch sechs Zähler von Platz sechs zum Spitzenreiter. »Man sieht, dass auch die Bayern nicht so einfach durch die Bundesliga marschieren. Sechs Punkte sind nicht viel. Alles ist offen«, meinte Leverkusens Stürmer Andrej Woronin. Der Ex-Mainzer freute sich zwar über den von Paul Freier (64.) und Jerzy Krzynowek (69.) herausgeschossenen Sieg, hatte aber auch Mitgefühl mit seinen früheren Kollegen, die nach sieben Niederlagen als Tabellen-15. tief im Schlamassel sitzen: »Das ist schade für die Jungs, aber ich bin hundertprozentig überzeugt, dass sie nicht absteigen.«
Mit erstaunlicher Locker- und Gelassenheit begegnet 05-Trainer Jürgen Klopp der fortgesetzten Entzauberung des Bundesliga-Neulings: »Die Mannschaft hat in der Vorrunde überragend gespielt, und wir werden auch wieder Spiele gewinnen, denn wir sind gierig danach.« Ganz einfach sei es jedoch nicht, die Negativserie wegzustecken: »Die sieben Niederlagen schmerzen, bei jeder weiteren tut es mehr weh.« Bisher hatten die Mainzer das Glück, dass mit Ausnahme vom nächsten Gegner Bielefeld und Freiburg (0:0 gegen Hannover) alle Rivalen im Abstiegskampf auch verloren und der Abstand zum Tabellen-16. VfL Bochum bei sechs Punkte blieb.
»Es wird aber dünn, wenn wir weiter zittern müssen, dass die anderen verlieren«, meinte Hanno Balitsch, der in der Winterpause von Leverkusen nach Mainz wechselte. Deshalb sei nun ein Erfolg gegen den DSC Arminia Pflicht: »Wir müssen gewinnen, auch wenn die Bielefelder nach dem Sieg gegen Bayern Oberwasser haben.«

Artikel vom 15.02.2005