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Die Dicke kann fliegen

Ariane5 beim zweiten Versuch erfolgreich


Kourou/Bremen (dpa). Mit dem erfolgreichen Start der neuen Großrakete Ariane-5-ECA haben die Europäer am Samstag ihren Führungsanspruch bei kommerziellen Satellitentransporten bekräftigt. Gut zwei Jahre nach dem gescheiterten Jungfernflug brachte die Rakete vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch Guyana aus zwei Satelliten ins All.
Jubel herrschte auch in Bremen, wo die Oberstufe der Rakete konzipiert und gebaut worden war. »Wir waren auf diesen Erfolg angewiesen«, sagte der Präsident von EADS Space Transportation, Josef Kind. Die Rakete hob um 22.03 Uhr ab. Als acht Minuten später die erste Stufe abgestoßen wurde, deren Versagen Ende 2002 zum Scheitern des Jungfernfluges geführt hatte, war der Jubel groß.
20 Minuten danach setzte die Ariane in 897 Kilometern Höhe den Fernmeldesatelliten XTAR-EUR für die Streitkräfte der USA und Spaniens und einen Mikro-Forschungssatelliten auf geostationäre Erdumlaufbahnen aus.
Dieser Erfolg gebe den Europäern »zusätzliche Wettbewerbskraft«, hieß es bei EADS Space. Die Ariane-5-ECA kann 9,7 Tonnen Nutzlast ins All befördern, die klassische Ariane5 nur 6,1 Tonnen. Der Start kostet jedoch mit 150 Millionen Euro gleich viel. Beim Jungfernflug 2002 hatten Haarrisse im Kühlsystem des französischen Haupttriebwerks die Sprengung nötig gemacht.

Artikel vom 14.02.2005