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Stellvertretend für die anderem Kinder zeigt Olli sein Bild, das er gemalt hat - ein Haus. Das wünscht er den Kindern in Mullaitivu.

»Es tut uns so leid, was Euch passiert ist«

Ummelner Kinder schicken ein »Buch der Anteilnahme« auf die Reise nach Mullaitivu

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Ummeln (mcs). »Wie schön wäre es, wenn ihr wieder lachen könntet!« Diesen Wunsch verbinden 60 junge Teilnehmer des »Treffpunkts Kirchen-Kids Ummeln« (TKKU) mit einem Buch der Anteilnahme, das sie für gleichaltrige Flutopfer im singhalesischen Mullaitivu gebastelt haben. Bevor ihr Werk auf die Reise um den halben Erdball geht, stellten sie es am Samstag vor.

54 Briefe und Bilder sowie sechs Fotos finden sich im Buch der Anteilnahme. Entstanden sind sie während des TKKU-Treffs Mitte Januar. Dafür, dass die Kinder dabei nur 45 Minuten Zeit hatten, ihre Gefühle bezüglich der Tsunami-Katastrophe in Südasien zu Papier zu bringen, entstanden beeindruckende Ergebnisse. »Das gemeinsame Malen und Schreiben hat den Kindern sehr geholfen, über ihre Ängste ins Gespräch zu kommen und diese zu verarbeiten«, sagt die Ummelner Pfarrerin Annette Kleine.
Die Idee zum Buch der Anteilnahme entstand im TKKU-Mitarbeiterteam bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage »Wie können Kinder auf die Südasien-Flut reagieren?« Im ins Englische übersetzten Begleitbrief heißt es dazu: »Sicherlich tut es gut, wenn ihr erfahrt, dass wir an euch denken und für euch beten.«
Die Bilder der fünf bis zwölf Jahre alten TKKU-Künstler zeichnen sich insbesondere durch ihre große Farbigkeit aus. Außer Regenbogen, Sonnenblumen und dem Friedenszeichen sind dort immer wieder Häuser zu sehen. Denn: »Wir hoffen, dass ihr bald wieder ein Dach über dem Kopf und genug zu essen habt«, fasst Annette Kleine die Botschaft der Ummelner Kinder zusammen.
Damit die Empfänger in Sri Lanka eine Idee bekommen, wer das Buch der Anteilnahme für sie erstellt hat, haben die Kinder zudem Fotos von sich hinzugefügt. Zudem haben sie einen wunderschönen Umschlag für das in der Buchbinderei Bethel gebundene Werk gestaltet. Auf der Vorderseite ist neben dem TKKU-Schriftzug ein Schiff mit Kreuz zu sehen - das Symbol der Gruppe. Auf der Rückseite prangt ein rotes Herz mit einem Teddybären.
Als Tüpfelchen auf dem I haben zudem alle »Kirchen-Kids« das Kunstwerk unterschrieben, bevor es demnächst auf die Reise nach Mullaitivu geht. Als Zeichen der Verbundenheit wird die Kirchengemeinde Ummeln dem Buch der Anteilnahme eine Spende von 2 000 Euro beifügen. Annette Kleine: »Damit Buch und Spende auch wirklich ankommen, wo sie sollen, werden wir uns für den Versand an den Bielefelder Mullaitivu-Beauftragten wenden.«

Artikel vom 14.02.2005