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»Perspektive ist für
Sennestadt miserabel«

Sportplatzsituation: Mit Besserung kaum zu rechnen

Sennestadt (pss). Es sieht für Sennestadt und den dortigen Sportvereinen schlecht aus, den maroden B-Platz im Sportpark an der Travestraße in absehbarer Zeit saniert zu bekommen. Und dies, obwohl Sennestadt in Sachen Sportpläze »unterbelichtet« ist, wie Sportamtsleiter Fritz Kölling anlässlich eines SPD-Schnatganges am Samstagvormittag erklärte.

Grund ist die städtische Haushaltslage, die durch das Haushaltssicherungsgesetz keine Maßnahme zulässt, die nicht unabdingbar ist. Etwa, wenn Gefahr im Verzuge wäre wie bei den so genannten Kieselrotplätzen. In die Sanierung dieser Sportplätze werden in den nächsten Jahren die Mittel fließen, die die Stadt vom Land als Zuschuss erhält. Zu sanieren sind noch fünf Kieselrot-Plätze.
Für Sennestadt wäre es besser gewesen, wenn der B-Platz mit Kieselrot belastet wäre, zeigte Kölling die Problematik auf. Und da auch das Projekt Lorbeerweg - dort waren einmal zwei Rasenplätze geplant - wohl endgültig zu den Akten gelegt wurde, sei die Sportplatz-Perspektive für Sennestadt »miserabel«.
Kölling, früher einmal Sennestadts Bezirksamtsleiter, äußerte er sich vor Sennestädter SPD-Politikern, die zu diesem Schnatgang auch Verantwortliche der Sennestädter Vereine eingeladen hatten. Dazugstoßen waren auch Markus Reißner (FDP) und Udo Buse (BfB). Sie wurden von Erhard Wehn, SPD-Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung, begrüßt.
Diese Perspektivlosigkeit will Michael Menzhausen, Vorsitzender der Sportfreunde Sennestadt, so nicht hinnehmen. Er fordert eine Initiative der Sennestädter Vereine und der Politik, in Sachen Sportplatzsanierung voranzukommen und nicht mindestens zehn Jahre warten zu müssen. So müsse geprüft werden, wie hoch die Sanierungskosten wären und welche Arbeiten dabei von wem ausgeführt werden könnten.
Über die mögliche Kostenhöhe konnte der Sportamtsleiter keine genaue Aussage machen. Die könnten im günstigen Fall bei 250000 Euro liegen, aber auch doppelt so hoch sein. Finanzen für den B-Platz seien aber so oder so nicht vorhanden.
Dass die drei Sennestädter Fußballvereine sich zwei Plätze teilen müssen, wobei der A-Platz als Rasenplatz nur bedingt einsetzbar ist und von den Sportfreunden genutzt wird, lässt sie »aus den Nähten platzen«, wie Lars Nockemann, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, anführte.
Menzhausen beharrte angesichts dieser Situation darauf, dass die Sennestädter die Eigeninitiative ergreifen müssten, um voranzukommen. Diese Möglichkeiten müssten ausgelotet werden. Dazu Wehn: »Wir werden das zu einem Thema machen.« Kölling sagte seine Unterstützung zu.
Ein kleiner Lichtblick in Sachen Übungsgelände könnte sich indes abzeichnen. So gibt es im Grünzug an der Travestraße noch eine Grünfläche, die man eventuell in den Sportübungsbetrieb mit einbeziehen könnte. Auch will Kölling hilfreich sein.
Kritisiert wurde, dass der Rasenplatz im Sportpark nicht genügend geschützt, der Zaun zu niedrig sei und allenfalls Hunde abhalte. So werde immer wieder auf dem Platz gespielt, obwohl der geschont werden solle.
Dies werde sich ändern, erklärte Kölling, wenn der alte Zaun am Lorbeerweg abgebaut sei. Ein höhere Zaun soll dann den Rasenplatz an der Travestraße effektiv schützen.

Artikel vom 15.02.2005