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Zeitgenössische Positionen
zu einem tradierten Thema

Jesse präsentiert Ausstellung »Die Musik in der Kunst«


Bielefeld (uj). Dass Musik in die bildende Kunst einfloss, sich beide Bereiche gewissermaßen bedingten und beeinflussten, ist so alt wie die Kulturgeschichte und gleichermaßen zeitlos. Mit einer umfassenden Ausstellung zum Thema »Die Musik in der Kunst« lenkt die Galerie Jesse den Blick auf die zeitgenössische künstlerische Auseinandersetzung. Kuratiert wurde die Schau von Claudia Jesse, die 51 Werke von 18 Künstlern auswählte.
Der Begriff Farbklang ist in seiner synästhetischen Bedeutung sowohl der Musik als auch der Kunst zuzuordnen. Auch die Komposition ist in beiden Bereichen angesiedelt. Ralph Petschat spielt in seinen monochromen Gemälden mit den Begrifflichkeiten. »Fuge«, »Roter Akkord« oder »Gelber Gesang« bilden in formalstrenger Komposition einen jeweils unterschiedlichen Farbklang.
Inspiriert von Schubertschen Liederzyklen schuf Katja Kramer Collagen zur »Winterreise«. Gerhard Staufenbiels und Harald Gratz' Arbeiten sind von »Der Tod und das Mädchen« beeinflusst. Musikanten und Musikerporträts sind von Lutz Leibner, Manfred Mahsberg und Wolfgang Waesch zu sehen. Letzterer hat auf alten, vergilbten Notenblättern schnelle Tuschezeichnungen von Musikanten hinterlassen.
Luciano Civettini lässt Flügel durch die Nacht fliegen. Ulrich Linke zeigt einen Kopf mit mittelalterlichen Instrumenten, Marry Meyer schuf den »Baß reflex«, von Peter Reuter sind Notationen im Farbfeld« zu sehen und Giancarlo Vitturini schrieb »Briefe an Mozart«.
Weitere Arbeiten sind zu sehen von Jörgen Habedank, Hans-Joachim Domachowski, Heike Pillemann, Matthias Schrumpf und Christofer Kochs. Die Ausstellung läuft bis zum 1. April und kann dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr besichtigt werden.

Artikel vom 14.02.2005