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»Zwölf Punkte wurden
uns weggepfiffen«

Bochumer Frust und Schiedsrichter-Kritik

Dortmund (WB/klü). Das Geständnis kam eine Halbzeit nach den 90 Minuten. Ehrlich - aber für den VfL Bochum viel zu spät. Die Punkte waren weg.

Schiedsrichter Hermann Albrecht hatte nach dem Studium der Fernsehbilder erkannt: Er lag gleich doppelt daneben. Den Bochumern wurde ein Elfmeter verweigert und zudem ein astreines Tor aberkannt. »Es tut mir sehr leid,« sagte der Unparteiische kleinlaut, »aber mein Frust ist bestimmt genau so groß wie der von Trainer Peter Neururer.«
Wenn Albrecht da mal nicht schon wieder daneben liegt. Der VfL-Coach ließ nach dem Abpfiff nämlich mächtig Dampf ab und »pfiff« den Schiedsrichter an: »Wenn wir nicht den Fall Hoyzer hätten, dann würde ich sogar von Skandal reden. Vorsatz will ich Albrecht nicht unterstellen, aber es ist schon höchst bedenklich, dass hier wieder einmal gegen uns entschieden worden ist.«
Denn Neururer blickt im Zorn zurück: Schon mehrfach wurde seine Bochumer benachteiligt, zuletzt noch gegen Arminia Bielefeld. Und der VfL-Trainer rechnet zusammen: »Zwölf Punkte haben die Herren Schiedsrichter uns jetzt schon weggepfiffen. Ich warte auf das Spiel, in dem wir mal wieder normal behandelt werden.«
Unnormal war allerdings auch, dass keiner vom Referee-Quartett die Tätlichkeit des Bochumers Peter Madsen in der Schlussminute gegen Christian Wörns gesehen hatte. Ein Vorteil für den VfL, den Neururer so kommentierte: »Das passte an diesem Tag zu der Schiedsrichter-Leistung.«
Immerhin konnte sich der Trainer über die Vorstellung seiner Elf freuen, die mindestens einen Punkt dick verdient hatte. »Wir Charakter gezeigt, wir sind aber leider für unsere Klasse-Partie nicht belohnt worden«, stellte Neururer fest, der weiterhin von der Rettung fest überzeugt ist: »Mit dieser Einstellung schaffen wir den Klassenerhalt.«
Vielleicht. Aber dann ist am nächsten Samstag der erste Sieg im Jahr 2005 absolute Pflicht. Der SC Freiburg kommt zum Keller-Duell ins Ruhrstadion.

Artikel vom 14.02.2005