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Spielmesse
2006 für alle

Hoffen auf Impulse


Nürnberg (AP). Ein letztes Mal heißt es für die Fans der Modelleisenbahn bei der Nürnberger Spielwarenmesse: Draußen bleiben. Jahrzehnte lang war die Halle 7.1, in der die Hersteller der kleinen Miniaturwelten ihre Neuheiten präsentieren, nur Händlern und Fachbesuchern vorbehalten.
Vom kommenden Jahr an soll eine Woche nach dem Ende der Spielwarenmesse wenigstens die Modellbahn-Halle für das breite Publikum geöffnet werden. Märklin-Chef Paul Adams boxte mit Kollegen anderer Firmen die neue Regelung bei der Messeleitung durch - in der Hoffnung auf neue Impulse für die Branche.
Seit Jahren ist die Branche im Umbruch. Erst kurz vor Weihnachten schockte Marktführer Märklin mit der Nachricht, ein Drittel seiner 1100 Arbeitsplätze vom schwäbischen Göppingen nach Ungarn und Ostdeutschland zu verlagern. Bereits zuvor gab es zahlreiche Übernahmen in der Branche: Die Nürnberger Traditionsmarke Trix wurde von Märklin geschluckt. Der fränkische Hersteller Arnold wurde von dem italienischen Konzern Lima-Rivarossi übernommen, der wenig später selbst Pleite ging. Branchenkenner schätzen den Umsatz der deutschen Hersteller von Modellbahnen und Zubehör auf unter 400 Millionen Euro. Etwas mehr als der größte deutsche Spielwarenhersteller Playmobil allein umsetzt. Etwa die Hälfte des Branchenumsatzes fährt allein Märklin mit 167 Millionen Euro ein.

Artikel vom 12.02.2005