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13-Jährigem Rauschgift gespritzt

Bielefelder zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt


Bielefeld (hz). Es klingt unglaublich: Ein Bielefelder (23) hat im Sommer 2004 einem 13-Jährigen und einem 15-Jährigen Kokain und Heroin gespritzt. Am Freitag verurteilte die 4. Große Strafkammer des Landgerichtes den geständigen, selbst rauschgiftsüchtigen Täter zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten. Außerdem wurde die Unterbringung in der Drogentherapie angeordnet. Mit einbezogen in das Urteil wurden neben den Drogendelikten ein Diebstahl in einem Kaufhaus an der Bahnhofstraße sowie eine folgende Prügelei mit zwei Ladendetektiven, die den Flüchtenden stoppen wollten.
Mit dem Richterspruch lag die 4. Große Strafkammer zwischen den Anträgen von Oberstaatsanwalt Harald Krahmüller und Verteidiger Dr. Detlev Binder. Letzterer hatte drei Jahre, der Vertreter der Anklage dreieinhalb Jahre Haft gefordert.
Vorsitzender Richter Harald Jander stellte in der Urteilsbegründung heraus, dass der zur Tatzeit vermindert schuldfähige Angeklagte nicht der Dealer gewesen sei, der Schüler abgepasst und zum Rauschgift verführt habe. Die beiden Opfer des Bielefelders hätten bereits Kontakt zur Drogenszene gehabt und von sich aus darum gebeten, Kokain und Heroin gespritzt zu bekommen.

Artikel vom 12.02.2005