In 78 Bielefelder Kneipen gibt es den Bayern-Kracher im TV
Von Michael Diekmann Bielefeld (WB). Es ist das Spiel des Jahres, für DSC-Fans sind es blau-weiße Festspiele: Sonntag um 17.30 Uhr treten Bielefelds »Blaue« gegen die Bayern an - und nur 26 601 dürfen in die SchücoArena.
Kleiner Trost: Allein in 78 Bielefelder Kneipen kann man den Ligakracher live auf Großleinwand erleben, macht Privatsender Premiere das Spiel des Tages zum Riesenereignis mit Leberkäs und Weizenbier. Bei Winfried Stahlberg im »Schloßhof« hängt bereits die vier Quadratmeter große Projektionsfläche von der Decke und Küchenchef Olaf Brummel präsentiert eigens eine bayerische Karte. Brummel: »Unsere Gäste gehen standesgemäß gestärkt ins Stadion, oder bleiben gleich hier mit 180 Gleichgesinnten.« Weißwurst, Leberkäs und Brezeln sind angesagt, dazu ein kleines Spiele-Menü. Weil das Lokal nur fünf Fußminuten von der SchücoArena zu einem zentralen Anlaufpunkt bei Heimspielen wird, hat Stahlberg mit zwei Bierwagen und einem großen Überdach auch bei Dauerregen das richtige Rezept für die Zeit vor dem Spiel. Selbst viele auswärtige Fans, deren Busfahrer in der Schloßhofstraße parken, verbringen die Zeit in der angrenzenden Gastronomie. Fußball in der Kneipe ist für viele Arminia-Fans ohnehin die einzige Möglichkeit, den Knüller des Spieltages in Gesellschaft zu erleben. Die wenigen überhaupt noch auf dem Markt befindlichen Eintrittskarten sorgen dagegen bei eBay gerade für lebhafte Auktionen im Internet. Bei 150 Euro für zwei Sitzplatzkarten auf der Nordtribüne ist noch lange kein Zuschlag. Es wird weiter geboten. Arminias Ordnungsdienst und die Bielefelder Polizei reagieren ebenfalls mit einem Großaufgebot an Kräften auf das ausverkaufte Haus am Sonntag. Die Polizei bittet einmal mehr die Fußballfans, nach Möglichkeit bei der anreise auf das eigene Auto zu verzichten oder zielsicher die Uni-Parkplätze anzusteuern. Für viele Fußball-Freundeskreise, Fangruppen in Firmen und Bayern-Fans in Ostwestfalen-Lippe ist dieser 13. Februar ohnehin der Spieltag des Jahres überhaupt, manche Gruppen haben sich nur zu diesem einen Arminia-Spiel gegen die Bayern organisiert und in blau-weiß oder rot-weiß formiert. Für Winfried Stahlberg stellt sich die Frage nach favorisierten Vereinen erst gar nicht. Im Schloßhof, berichtet der Bruder des Inhabers Andreas Stahlberg, gibt es bei jedem Heimspiel ein großes Fußballfest aller Fans.
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