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Falscher Schinken auf der Pizza


München (dpa/ddp). Deutsche Pizzen enthalten immer häufiger minderwertige Schinkenimitate. In einer Untersuchung des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind mehr als zwei Drittel der Pizzaproben beanstandet worden, sagte gestern ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums in München.
Die Imitate seien grundsätzlich nicht verboten, müssten aber zum Beispiel auf der Speisekarte gekennzeichnet werden, sagte der Sprecher. Produkte aus dem Supermarkt schnitten in der Untersuchung nicht schlechter ab als die Fladen von Pizzabäckern.
Die gelatineartige Grundmasse werde mit Einlagen aus kleinen Muskelstücken sowie mit Sojaprotein und Molkeneiweiß angereichert und schließlich mit »großen Mengen« Wasser verlängert. Insgesamt hatten die bayerischen Kontrolleure 108 Pizzaproben untersucht.
Dem Bundesamt für Verbraucherschutz liegen zudem Hinweise vor, dass zur optischen Verbesserung der Schinkenimitate auch in Deutschland nicht zugelassene Stoffe zugesetzt worden sein könnten. Seit Beginn der Untersuchungen 1993 sei die Qualität der Pizzagrundstoffe vor allem aus Belgien, Dänemark und Italien stetig gesunken. Aber auch Pizzen deutscher Hersteller wiesen bisweilen »Fremdwasser« und »zu wenig Fleischanteile« auf.

Artikel vom 14.02.2005