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Hain ärgert Hoeneß'
Mittelalter-Vergleich

Ein Wetter wie einst beim 5:2 auf der Alm


Bielefeld (WB/dis). Uli Hoeneß hatte schnell einen Schuldigen gefunden: Arminias Greenkeeper. »Die Platzverhältnisse sind ein Skandal. Das sind ja Zustände wie im Mittelalter«, schimpfte der Bayern-Manager.
Dass ganz Bielefeld vom plötzlichen Winter-Comeback überrascht wurde, war Fleischfabrikant Hoeneß total wurscht. In seinen Augen hatten die Verantwortlichen den Münchenern ganz übel mitgespielt. Doch statt ihren Manager meckern zu lassen hätten sich die Gäste besser den widrigen Witterungsbedingungen anpassen sollen. Kämpfen statt Klein-Klein-Gekicke - Bayern probierte viel zu lange rein fußballerisch, Bielefeld in die Knie zu zwingen. Mit Flachpassspiel fürs Auge war am Vorabend des Valentinstages kein Blumentopf zu gewinnen.
»Unseren Platz mit dem Mittelalter in Verbindung zu bringen, finde ich nicht ganz in Ordnung«, entgegnete Bielefelds Torwart Mathias Hain. »Ich gehe davon aus, dass hier jeder sein Bestes gegeben hat, um die Bedingungen so gut wie irgend möglich zu machen.«
Verglichen mit den Verhältnissen, die am Samstag im Dortmunder Westfalenstadion herrschten, war das schneebedeckte Arminia-Grün sogar noch gut. Die ein oder andere Rutschpartie blieb nicht aus, doch wer die passenden Stollen ausgewählt hatte, brauchte sich mit Standproblemen kaum rumzuärgern. Vermutlich war Uli Hoeneß auch nur deshalb so sauer, weil er sich mit der ersten Schneeflocke an das unsägliche Testspiel von vor fast auf den Tag genau neun Jahren erinnerte und darum früh das Unheil kommen sah. 5:2 putzten die Arminen 1996 auf der alten Alm die Bayern. Verglichen damit waren die Roten gestern ja sogar noch gut bedient.

Artikel vom 14.02.2005