12.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Damit zwei plus zwei fünf ergibt

Die zehn größten OWL-Unternehmen und Hochschulen sind gefordert

Thomas Heuser: Will Wolfsburg-Erfolg wiederholen.

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Die zehn größten Unternehmen in OWL, von Melitta, über Oetker bis Bertelsmann und Wincor-Nixdorf, haben die Zukunft der Region in der Hand: Der Erfolg des Gemeinschaftsprojektes »Autostadt Wolfsburg« ist wiederholbar, so lautet die Vision von Unternehmensberater Thomas Heuser, der bei einem SPD-Wissenschaftsforum Hochschule, Politik und insbesondere die Dickschiffe der heimischen Wirtschaft zum Treff am runden Tisch aufforderte.
In weniger als drei Jahren sei in Wolfsburg die Arbeitslosigkeit von 18 auf acht Prozent gedrückt worden, so Heuser, »weil VW und andere gesagt haben: Wir machen das.« Die Dr. Heuser AG aus Dortmund war maßgeblich am Autostadt-Konzept beteiligt.
280 Unternehmen der Informations und Kommunikationsbranche mit zusammen 10 000 Beschäftigten allein rund um Paderborn fanden auch den Respekt von NRW-Forschungsministerin Hannelore Kraft. »Ohne Heinz Nixdorf gäbe es diese große Zahl kleiner IT-Unternehmen nicht«, ergänzte Wincor-Vorstand Karl-Heinz-Stiller. Und im Gegensatz Dortmund (650 IT-Schmieden) habe sich die OWL-Blüte aus eigener Kraft ohne Gründungsgelder entfaltet.
Das sperrige Tagungsthema »Nachhaltige Regionalentwicklung durch Clusterbildung« übersetzte Moderatorin Ute Berg einleuchtend als Netzwerk von Hochschulen, Unternehmen und Initiativen »verflochten entlang der Wertschöpfungskette«. Berg: »Cluster bedeutet, mehrere machen etwas zusammen und zwei plus zwei ergibt fünf.«
Vor zu kleinteiligem Denken warnte Professor Walter Kröll, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren: »Es geht nicht um Paderborn gegen Bielefeld oder Höxter gegen Meschede«. Deutschland müsse sich international durch Exzellenz durchsetzen und auch verlorenes Terrain wiedergewinnen. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 12.02.2005