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Umgang verkommt immer mehr


Zu dem Leserbrief vom 4. Februar mit dem Inhalt, dass die EU-Forderungen zur Sicherheits-Landebahnverlängerung von den Sprechern der BI »STOP Landebahnausbau« scheinbar nicht verstanden werden, ging folgende Zuschrift ein:
Auf diesen Leserbrief möchte ich kurz eingehen:
Die EU-Forderungen richten sich nicht an den Flugplatzbetreiber, sondern an die Piloten. Die Bezirksregierung von Münster schreibt dazu an die Bürgerinitiative: »Die europäische Flugbetriebsvorschrift JAR-OPS 1 regelt den Betrieb von Flugzeugen, die zur gewerbsmäßigen Beförderung von Personen und Sachen eingesetzt werden und sieht u.a. Sicherheitszuschläge bei der Start- und Landestreckenberechnung vor... Der Start- und Landestreckennachweis ist in jedem Einzelfall durch die B e s a t z u n g zu führen."
Die Flugplatz GmbH Bielefeld-Windelsbleiche will die Start- und Landebahn auf 1300 Meter erweitern und gibt vor, dass sie dadurch diese EU-Forderungen erfüllt. Tatsache ist aber, dass im Regionalrat von Münster zum Thema Landebahnerweiterung darauf hingewiesen wurde, dass die neuen Sicherheitsstandards eine Startbahnlänge von 1800 Meter vorsehen. Diese Aussage deckt sich mit der Aussage des Gutachters Dr. Allemeyer, der in seiner Stellungnahme darauf hinwies, dass die 1300m nicht die europäische Sicherheitsvorschriften erfüllen. Die Flughafen GmbH ist also gezwungen, nach dem Ausbau auf 1300 Meter nochmals weiter auszubauen, nämlich auf 1800 Meter. Erst dann hat sie die obigen EU-Forderungen erfüllt. Es stellt sich somit die Frage, warum die Start- und Landebahn nur auf 1300 Meter verlängert werden soll. Oder soll in einem zweiten Schritt die Start- und Landebahn dann auf 1800 Meter verlängert werden?
Zuletzt möchte ich Ihnen danken, dass Sie darauf hinweisen, dass der Umgang immer mehr verkommt. Dies kann ich an zwei Beispielen aufzeigen:
1. Bei der 2. Änderung des Landschaftsplanes Bielefeld-Senne wurden die Bürger bewusst herausgehalten, indem die Stadt Bielefeld das Verfahren ohne Bürgerbeteiligung abwickelte.
2. Die Bezirksregierung Münster gibt bis heute den 1210 Einwendern keine Möglichkeit der Erörterung.
HANS-JOACHIM LUDWIGBielefeld

Artikel vom 14.02.2005