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Wo sich freie Radikale
einfach fangen lassen

Achtung: Rote Bete ist nicht lichtecht


Bielefeld (bp). Hermann Hegemann, Lehrer an der Marienschule der Ursulinen, freut sich über den »Forschergeist«, der die Schüler gepackt hat: »Sie haben eine Menge Freizeit investiert.« Vier Schülergruppen nehmen in den Fachbereichen Chemie bzw. Physik am Regionalwettbewerb »Jugend forscht« teil.
Martin Tobias Rupprecht (18) und Mirco Wörmann (19), die sich auf ihr Abitur vorbereiten, untersuchten die Reaktion von Chlorophyll (in Form von grünem Gemüse wie Bohnen, Erbsen und Grünkohl) mit Salzen. Im Extremfall kann das Gemüse sogar blau anlaufen. Ihre Auswertung dokumentierten die Schüler und können die unterschiedlichen Farbabstufungen mit Kurven deutlich machen.
Julian Teschner (16) und Dominik Riedl (16), beide besuchen die elfte Klasse, kümmerten sich um Radikale - Atome, die negative Auswirkungen haben - und deren Fänger. Sie untersuchten, ob schwarzer oder grüner Tee oder Bier der beste Radikalenfänger ist - mit einer oszillierenden Farbreaktion.
Kolja Rohrbach (15; 9. Jahrgang) hat sich dem Thema Farbe gewidmet: Er setzte Rote Bete verschiedenen Lichtverhältnissen aus, um zu erforschen, ob Rote Bete farbecht ist. Er zermörserte das Gemüse, zersetzte das Rot dann mit Wasser und Alkohol, dunkelte das Gebräu im Erlenmeyer-Kolben ab oder stellte es in grelles Licht. Das Ergebnis: Rote Bete ist nicht lichtecht - zumindest ihre Farbe nicht.
Im Wettbewerb für die Jüngeren - »Schüler experimentieren« - treten Sebastian Bunte (13), David Bujok (12) und Meik Palmer (13) im Bereich Physik an. Ihr »Perpetuum mobile« läuft und läuft und läuft: Dank Solartechnik und dank eines Dynamos, für den sie eine Kupferspule selbst gewickelt und zwischen den magnetischen Achsen eingebaut haben. Batteriewechsel sind überflüssig, denn ist der erste Satz aufgebraucht, läuft die Versorgung über den Ersatz, während die leeren Zellen wieder aufgeladen werden. Die drei erzählen: »Auf Anhieb hat das nicht geklappt. Wir mussten das Auto ein paar Mal umrüsten.« Die Idee sei ihnen »irgendwann im Unterricht« gekommen. Ob sie sich Siegeschancen ausrechnen? Die drei Schüler zucken mit den Achsen: »Keine Ahnung - mal schauen, was die anderen so gemacht haben.«

Artikel vom 12.02.2005