12.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vico Starke und Niklas Wittler, beide 13 und Achtklässler des Brackweder Gymnasiums, haben aus einem Rohrstutzen und einer Solarzelle ein »Versuchslabor« gebaut, in dem sie die Lichtstärke beim Durchdringen von Nebelschwaden messen können. Foto: Borgmeier

Wenn es blau wird, geht
Vico und Niklas ein Licht auf

Schüler »stochern im Nebel« und testen Scheinwerfer


Bielefeld (oh). So manchen Nachmittag haben Vico Starke (13) und sein gleichaltriger Klassenkamerad Niklas Wittler vom Brackweder Gymnasium in den vergangenen Monaten »im Nebel gestochert«. Die Ergebnisse ihrer naturwissenschaftlichen Bemühungen können sich dagegen durchaus bei hellem Licht sehen lassen.
Denn die beiden Achtklässler haben in einer Versuchsreihe mit verschiedenfarbigen Halogen- und Glühbirnen durchgemessen, welches Licht bei Nebel besonders gut zu sehen ist und ihn am weitesten durchdringt. Vico und Niklas verraten kein Geheimnis, wenn sie das Ergebnis vorwegnehmen: Die bläuliche Lichtquelle, die bei ihren Versuchen den Xenon-Autoscheinwerfern entsprechen soll, ist am effektivsten. Dieses Licht dringt mit einem deutlichen Millivolt-Vorsprung von 15 Prozent vor weißem und grünem Licht durch die Nebelschwaden.
Das notwendige technische Material für ihre Versuchsreihe - Nebelmaschine, Solarzelle, Birnen und Messgerät - stellte Schul- und Physik-AG-Leiter Dr. Klaus Walaschewsky seinen beiden Nachwuchsnaturwissenschaftlern aus dem Schulbestand zur Verfügung. Um ein abgeschlossenes »Versuchslabor« herzustellen, genügten den Schülern einfachste Materialien: Abwasserrohrstutzen, Holz und Kabel samt Klemmen.
Vico und Niklas plünderten den großväterlichen Hobbykeller und bauten aus Holzscheiben, Solarzelle und einfachen Kabelverbindungen einen Lichtempfänger. Mit dem wird die eine Öffnung eines Rohrstutzens verschlossen. Am anderen Ende ist die jeweilige Lichtquelle ebenfalls auf Holzplatten angebracht.
Großväterliche Unterstützung gab es bei der technisch schwierigen Handwerksarbeit: Eine Kupferröhre als Verbindung von der Nebelmaschine zum »Rohrlabor« musste angeschweißt werden. Durch die wird der Nebel zwischen Lichtquelle und Solarzelle »gepustet«. In regelmäßigen Zeitabständen messen Vico und Niklas die Lichtstärke, die durch die starken, mittleren oder zum Schluss nur noch schwachen Nebenschwaden zum Lichtempfänger durchdringen.

Artikel vom 12.02.2005