14.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Wir haben es Bayern gezeigt«

Schalke spricht nach dem 3:0 gegen Wolfsburg wieder lauter vom Titel

Gelsenkirchen (dpa). Erik Gerets war beeindruckt, Gerald Asamoah genoss grinsend seine wundersame Blitzheilung, und Ebbe Sand schickte nach der Gala gegen den VfL Wolfsburg verbale Grüße an den Bundesliga-Spitzenreiter.

»Es war wichtig, Bayern München zu zeigen, dass wir es noch ernst meinen mit dem Titel«, sagte der dänische Stürmer des FC Schalke 04 nach dem 3:0 (2:0) gegen die völlig überforderten Niedersachsen.
Dass die Wolfsburger in der ausverkauften Arena nicht total unter die Räder kamen, hatten sie dem großartigen Simon Jentzsch zu verdanken. Der Torhüter machte Großchancen reihenweise zunichte, parierte auch einen Strafstoß von Ailton (51.). Dennoch hatte Schalke-Coach Ralf Rangnick nach zuletzt enttäuschenden Auftritten diesmal fast nur Grund zur Freude: »An der ersten halben Stunde gab es nichts auszusetzen - außer an der Chancenverwertung.«
Sein Kollege Gerets sah bei der 7. Niederlage in den vergangenen 8 Spielen einen Klassenunterschied zwischen seiner und der Schalker Elf. »Erstmals seit ich Trainer in Wolfsburg bin, habe ich wirklich einen Qualitätsunterschied gesehen. Wir waren von Anfang an unterlegen und haben zu Recht in dieser Höhe verloren«, sagte der Belgier, der nach der Pleitenserie auf baldige Besserung hofft.
Seine Zuversicht macht Gerets vor allem an der Genesung von Diego Klimowicz und Andres D'Alessandro (wurde eingewechselt) fest. Zudem stünden am Samstag gegen Rostock die gegen Schalke gesperrten Martin Petrow und Stefan Schnoor sowie der erkrankte Kevin Hofland wieder zur Verfügung. »Dann haben wir mehr Qualität im Kader«, so Gerets. Trotz der rasanten Talfahrt des einstigen Tabellenführers auf Rang 10 blendet er die im Umfeld aufkommende Unruhe aus: »Ich mache meine Arbeit solange man mich lässt.« Für Manager Thomas Strunz ist ein Trainerwechsel ohnehin »kein Thema«.
Ein Thema dagegen war die tolle Vorstellung von Lincoln, der seinerzeit von Gerets in Kaiserslautern ausgemustert wurde. Der kleine Brasilianer war Antreiber und Vorbereiter der ersten beiden Schalker Tore. »Lincoln war grandios, wie zu seinen besten Zeiten«, lobte Gerets.

Artikel vom 14.02.2005