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»Die sportliche Lösung war nicht durchsetzbar«

Die Pokal-Manipulation: Stimmen und Stimmungen nach der Sportgerichts-Entscheidung


Wilfried Finke (Präsident SC Paderborn 07): »Ich freue mich für den HSV. Sollten sich die Vorwürfe gegen unseren Kapitän Thijs Waterink erhärten, werden wir entsprechend reagieren. Jetzt fiebere ich unserem ersten Meisterschaftspiel gegen den Wuppertaler SV entgegen und hoffe, dass für uns mit diesem Vergleich diese leidige Geschichte vom Tisch ist.«
Rüdiger Völkel (Rechtsanwalt des SC Paderborn 07): »Wir wollten eine Annullierung des Spiels verhindern und dass der HSV seinen Einspruch gegen die Spielwertung zurückzieht. Beides haben wir erreicht. Deshalb ist es für uns ein Sieg auf ganzer Linie.«
Martin Hornberger (Vizepräsident SC Paderborn 07): »Es war eine sehr souveräne Sitzung des DFB-Sportgerichts. Besonders beeindruckt hat mich, wie fair hier auch mit dem kleinen Regionalligisten umgegangen wurde.«
Michael Born (Geschäftsführer SC Paderborn 07): »Ich hätte mir eine sportliche Lösung gewünscht, an der der SC Paderborn direkt beteiligt gewesen wäre.«
Horst Hilpert (DFB-Kontrollausschussvorsitzender): »Eine sportliche Lösung war beim besten Willen nicht zu realisieren.«
Dr. Rainer Koch (Vorsitzender DFB-Sportgericht): »Es war eine sehr kompliziert juristische Verfahrenslage, denn die Manipulation eines Schiedsrichters war in der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB bislang nicht verankert. Die Manipulation von Schiedsrichter Hoyzer ist erwiesen, die Beteiligung des Paderborner Thijs Waterink wahrscheinlich.«
Dr. Theo Zwanziger (Geschäftsführender DFB-Präsident): »Die wünschenswerte sportliche Lösung war mit Blick auf die Gesamtverantwortung für alle noch im DFB-Pokal beteiligten Klubs nicht möglich. Wir sind als Verband für die Verfehlungen des Schiedsrichters verantwortlich, deshalb haben wir bei dem Vergleich mit dem HSV auch nicht um jeden Euro gefeilscht.«
Bernd Hoffmann (Vorsitzender des Hamburger SV): »Wir hätten gerne wieder im DFB-Pokal gespielt, aber letztlich war auch für uns der Fair-Play-Gedanke entscheidend. Es war ein manipuliertes Spiel gegen Paderborn, uns ist ein großes Unrecht zugefügt worden. Jetzt freuen wir uns auf tollen Fußball in Hamburg.«

Artikel vom 12.02.2005