Polizisten und Notärzte trafen kurz nach dem Schuss ein. Foto: Hans-Werner Büscher
Polizist erschießt Angreifer
Panik in Bielefelder McDonald's-Restaurant - offenbar Notwehr
Von Christian Althoff und Jens Heinze Bielefeld (WB). Ein Polizist (44) hat Freitag im gut besuchten McDonald's-Restaurant am Bielefelder Jahnplatz einen Straftäter (42) erschossen. Nach Polizeiangaben hatte der Mann den Beamten mit einem Messer angegriffen. Unter den Gästen brach Panik aus.
Bei dem Täter handelt es sich um einen polizeibekannten Marrokkaner. Er hatte sich telefonisch bei der Kripo gemeldet und behauptet, den Beamten einen Tipp geben zu können. Das Treffen sollte in dem Restaurant stattfinden. Zwei Kriminalbeamte betraten gegen 15.40 Uhr das Lokal, in dem sich 40 bis 50 Gäste aufgehalten haben sollen. Sie trafen den Informanten an einem Tisch direkt vor der Theke. Polizeisprecher Martin Schultz: »Plötzlich ging der Mann mit einem großen Messer auf einen Kollegen los.« Der Polizist zog seine Dienstwaffe und schoss einmal auf den Angreifer, der in den Oberkörper getroffen wurde. »In diesem Moment brach eine Panik aus«, schilderte später eine Besucherin. »Alle Gäste stürmten schreiend nach draußen. Einige stolperten und wurden förmlich überrannt.« Der Angreifer war lebensgefährlich verletzt zusammengebrochen. 30 Minuten lang versuchte ein Notarzt vor Ort, das Leben des Schwerverletzten zu retten - vergeblich. Eine Mutter und ihr Kind, die an einem Nachbartisch gesessen hatten, als der Schuss fiel, kamen mit einem Schock ins Krankenhaus. Auch der Schütze wurde betreut. Mehrere mögliche Augenzeugen wurden zur Befragung ins Polizeipräsidium gebracht. Auf Anregung der Bielefelder Polizei wird das Geschehen aus Neutralitätsgründen von Polizisten aus Münster untersucht. Die Sonderkommission geht bisher von Notwehr aus. Das Restaurant blieb geschlossen. Polizisten verdunkelten von innen die Scheiben, um den Tatort ohne Störung durch Schaulustige untersuchen zu können. Zum Schusswaffengebrauch mit tödlichem Ausgang kommt es bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich einmal im Jahr. »Zuletzt wurde im Dezember 2003 ein Gewalttäter mit einem gezielten Schuss getötet. Er hatte einen Polizisten mit einem Messer angegriffen«, sagte Ulrich Rungwerth, Sprecher im Innenministerium. Weitere Berichte dazu im großen Lokalteil
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