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Bei Fehlarlam kommt die Rechnung

630 Mal im vergangenen Jahr rückten die Brandbekämpfer von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr vergeblich aus. Besonders auffällig bei den Fehlalarmen: In 498 Fällen kamen sie von Brandmeldeanlagen. Lediglich 44 Mal wurden Löschzug-Besatzungen und die Freiwilligen der Löschabteilungen wegen Missbrauchs des Notrufes 112 (böswilliger Alarm) in die Irre geschickt.
Was die Polizei (im Falle von Einbruchmeldern) längst macht, setzen jetzt auch Bielefelds Blauröcke um: Sie schicken bei Fehlalarm wegen Brandmeldern Rechnungen für Personalaufwand, Einsatzzeit und Fahrtkosten an die Anlagenbetreiber. Um die 400 Informationsschreiben, etwa an Krankenhäuser und Industriebetriebe, seien rausgegangen, sagte gestern Vize-Wehrchef Rainer Kleibrink.
Feuerwehrchef Gerhard Wörmann stellte fest, dass viele Alarme vermeidbar seien. Technische Mängel wegen fehlender Wartung der Brandmeldeanlagen, Staub, der bei Bauarbeiten aufgewirbelt werde und dem Melder Rauchentwicklung vorgaukle, und der Handwerker, der mit Flex oder Schweißgerät Funken versprühend direkt unter dem Brandmelder an der Decke tätig sei, führten immer wieder zu Fehleinsätzen.
Dieses binde Kräfte, die an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden könnten, und frustriere wegen der Unnötigkeit auf Dauer die Blauröcke, sagte Wörmann. Die Rechnungen der Feuerwehr fallen in der Regel saftig aus. Allein der Notrufmissbrauch kostet den Täter stattliche 631 Euro. hz

Artikel vom 11.02.2005