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Seenot-Rakete löst Brand
im Hoteldachstuhl aus

Abschuss verstößt gegen das Sprengstoffgesetz


Bielefeld (hz). Sechs Wochen nach dem Dachstuhlbrand von der Neujahrsnacht im Hotel Mercure an der Straße Am Bach ermittelt das zuständige Kriminalkommissariat 11 jetzt wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Wie Polizeisprecher Michael Waldhecker gestern auf Anfrage bestätigte, sei am 1. Januar kurz nach Mitternacht keine gewöhnliche Silvesterrakete im Dach des Hotels eingeschlagen. Vielmehr habe es sich um eine leuchtstarke Seenot-Fallschirmrakete gehandelt, wie sie von Schiffbrüchigen zwecks Rettung auf dem Ozean eingesetzt werde.
Nur, so Hauptkommissar Waldhecker weiter, sei Bielefeld weder eine Hafenstadt noch befinde man sich hier auf hoher See. Deshalb sei der Einsatz der Seenot-Rakete, die hell strahlend an einem Fallschirm zum Boden zurück segele, im Binnenland streng verboten. Wer so etwas trotzdem abfeuere, der verstoße gegen das Sprengstoffgesetz, bekräftigte der Polizeisprecher. Und das habe die Gruppe von Feiernden, die kurz nach Mitternacht am 1. Januar an der Straße Am Bach das neue Jahr begrüßte, offenbar getan.
Die Verursacher, die damals bei ihrer Straßenparty den Dachstuhlbrand im Hotel mit geschätztem Sachschaden von 20 000 Euro ausgelöst hatten, sind der Kripo bekannt. Bekannt ist inzwischen auch, wie die Hobby-Feuerwerker in den Besitz der Seenot-Rakete kamen: Das nur in Seenotfällen einzusetzende Geschoss wurde von einer Firma über das Internet gekauft. In diesem Fall wollen die Ermittler noch klären, ob der Kauf überhaupt legal gewesen ist.

Artikel vom 11.02.2005