2004 war für den Bünder Plastikmodellbau-Spezialisten ein Jahr des Umbruchs
Von Bernhard Hertlein Nürnberg/Bünde (WB). Revell schwimmt schon jetzt auf der WM-Welle. »Kick-o-Mania«, etwa 25 Zentimeter große, mit Schuss- und anderen Funktionen ausgestattete Fußballspieler-Figuren, entwickelten sich 2005 zu einem der Renner in der Spielwaren-Branche.
Trotzdem konnte sich der Bünder Plastikmodellbau-Spezialist nicht ganz von der negativen inländischen Konjunktur abkoppeln. Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Hans-Ulrich Remfert ging der Umsatz 3,1 Prozent auf 42,4 (Vorjahr: 43,8) Millionen Euro zurück. Auch die Mitarbeiterzahl verringerte sich leicht auf 163 Mitarbeiter. Die Exportquote erhöhte sich leicht auf 48,9 (48,7) Prozent. 2004 war für Revell ein Jahr des Umbruchs. Die Einführungskosten und hohen Lizenzgebühren für »Kick-o-Mania« drückten auf das Ergebnis. Zudem gab Revell den Lizenzvertrieb der Crayola-Produkte an den Amigo-Verlag weiter. Stattdessen nahmen die Bünder »MagCliks«, eine Marke für selbst zu bastelnden Mädchenschmuck, zur Jahresmitte neu ins Programm auf. Der bisherige Erfolg übertreffe die Erwartungen deutlich, sagte Remfert am Rande der Nürnberger Spielwarenmesse. Die Hälfte des Umsatzes erzielt Revell weiter im Kerngeschäft Plastikmodellbau. Positiv entwickelte sich hier vor allem das Einsteigersortiment »Easykit«. Weitere Impulse erwartet man sich von der neuen Star-Wars-Lizenz, kommt doch im Sommer Teil 3 der großen Filmtrilogie in die Kinos. Bei den Metall-Modellautos (»Die Cast«) verloren die Bünder durch Aufgabe der »Exoto«- und »Dragon«-Vertriebslinien an Umsatz. Gut verkaufen sich in dieser Nische Oldtimer-Modelle. Unter den Neuheiten 2005 dürften der Ford Taunus 17 m (Badewanne), der VW Porsche 914 und der Mercedes-Benz 240 D ihre Liebhaber finden. Damit sich die »Kick-o-Mania-Welle noch weiter aufbaut, wird Revell dem bisherigen Dream-Team (Kahn, Ballack, Ronaldo, del Piero) eine komplette zweite Mannschaft zur Seite stellen. Ihr werden unter anderem Rooney, Ronaldinho, Ailton, Klose und als erster Zweitliga-Spieler Lukas Podolski angehören.
Drucken