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Alle Register auf
der Orgel gezogen

Jazz-Legende Jimmy Smith ist gestorben

Der legendäre Jazz- und Bluesorganist Jimmy Smith beim Auftritt.

Scottsdale (AP). Jazz-Organist Jimmy Smith aus den USA ist am Dienstag im Alter von 79 Jahren gestorben. Das teilte seine Plattenfirma Concord gestern mit. »Jimmy Smith hat die Orgel in ein Jazz-Instrument transformiert«, sagte die Vorsitzende der Nationalen Stiftung für Künste (NEA), Dana Gioia. »Der Jazz hat ein bahnbrechendes Talent und eine einmalige Persönlichkeit verloren.« Im vergangenen Monat hatte die Stiftung Smith mit einem Jazz Masters Award ausgezeichnet.
Insbesondere die legendäre Hammond B3 habe er von einem neuen zu einem der wichtigsten Instrumente im Jazz gemacht, hieß es. Der 1925 in Norristown im US-Staat Pennsylvania geborene Smith galt in den 50er und 60er Jahren als der führende Hammond-B3-Spieler. Er fusionierte Blues und Gospel mit Bebop-Einflüssen. Seine Idee war es, mit der rechten Hand Bläserlinien auf der Orgel zu spielen. Um dies zu perfektionieren, veränderte er die Register des Instruments.
In seiner 60-jährigen Karriere nahm er mit vielen Jazz-Größen wie Wes Montgomery, Kenny Burrell, Lee Morgan, Lou Donaldson und anderen Platten auf. 2001 erschienen von ihm zwei Alben, »Fourmost Return« und »Dot Com Blues«. Mit dem Hammond-B3-Spieler Joey DeFrancesco nahm er das Album »Legacy« auf, das in der kommenden Woche bei Concord erscheinen soll. »Jimmy war einer der größten und innovativsten Musiker unserer Zeit«, sagte DeFrancesco.

Artikel vom 11.02.2005