Bormio (dpa). Der »Herminator« ist wieder da: Österreichs Ski-Held Hermann Maier hat für einen neuen Glanzpunkt seiner Karriere gesorgt und sich erstmals den Weltmeistertitel im Riesenslalom gesichert. Der strahlende Gewinner: Hermann Maier holte sich den WM-Titel im Riesenslalom. Foto: dpa
Der 32-Jährige setzte sich in dem wegen eines TV-Streiks um 24 Stunden verschobenen Rennen im italienischen Bormio durch und holte sich sechs Jahre nach dem Doppelsieg in Vail/USA sein drittes WM-Gold. In 2:50,41 Minuten lag Maier vor seinem Landsmann Benjamin Raich (2:50,66). Bronze ging an Daron Rahlves (2:51,09) aus den USA. Topfavorit und Titelverteidiger Bode Miller (USA) schied im ersten Lauf aus. »Unglaublich, was da heute passiert ist! Dieser WM-Titel ist mir am meisten wert, weil ich ihn so hart erkämpft habe«, sagte Maier nach seinem Triumph. »Meine mentale Stärke überrascht mich selbst.« Seit dem bei seinem Motorradunfall im August 2001 erlittenen Beinbruch hatte er keinen Riesenslalom mehr gewinnen können und eine Rückkehr in die Weltspitze in der technischen Disziplin nicht für möglich gehalten. Die WM nahm für den Doppel-Olympiasieger von 1998 nach Rang vier im Super-G und der Enttäuschung als 17. in der Abfahrt noch ein versöhnliches Ende. Auch bei seiner dritten WM-Teilnahme holte er zumindest einmal Edelmetall und ordnete es ganz weit oben ein: »Olympia-Gold war etwas besonderes, aber da war meine Form auch unglaublich«, sagte Maier. In Österreich sorgte er jetzt mit dem ersten WM-Sieg im Riesenslalom seit Rudi Nierlich 1991 für große Erleichterung, polierte er doch die mit einer Goldmedaille für Raich in der Kombination bislang magere WM-Bilanz von Bormio des rot-weiß-roten Superteams auf. Für Felix Neureuther und Andreas Ertl war das schwierige Rennen auf der »Stelvio«-Piste schon nach dem ersten Lauf beendet. Beide deutschen Starter mussten den extrem anspruchsvollen Bedingungen Tribut zollen und fuhren an einem Tor vorbei.
Drucken