11.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Herzschrittmacher schlägt Alarm

Neues Gerät meldet Wasser in der Lunge, bevor der Patient es merkt


Göttingen (dpa). Ein neuartiger Herzschrittmacher mit Alarmfunktion hat den Praxistest bestanden. Nach Angaben der Universität Göttingen hat das Gerät den ersten Patienten in Deutschland, der einen solchen Schrittmacher implantiert bekam, vor drohenden Komplikationen gewarnt.
Bei dem Mann hatte sich Wasser in der Lunge gesammelt. Er wurde von dem Schrittmacher gewarnt, bevor er selber Symptome spürte, und konnte sich so rechtzeitig behandeln lassen.
Als erste deutsche Klinik hatte das Universitätsklinikum Göttingen im Sommer vergangenen Jahres den zuvor bereits in den USA getesteten Schrittmacher einem Patienten implantiert. Inzwischen trügen etwa 35 Göttinger Herz-Patienten das Gerät, berichtete gestern Prof. Christina Unterberg-Buchwald.
Flüssigkeit in der Lunge ist für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz eine ernste Komplikation. Die meisten stationären Aufnahmen der Patienten seien auf solche Flüssigkeitsansammlungen zurückzuführen, sagte Unterberg-Buchwald. Die Patienten selbst bemerkten das Problem zumeist erst, wenn sie sich in einem kritischen Zustand befänden.
Herzinsuffizienz ist die Volkskrankheit Nummer eins in den wohlhabenden Ländern der Erde. Allein in Europa leiden 14 Millionen Menschen unter diesem Krankheitsbild. In Deutschland verursacht Herzinsuffizienz Behandlungskosten in Höhe von etwa sechs Milliarden Euro pro Jahr.

Artikel vom 11.02.2005