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Blonder Assistent für die Chefin

Hannelore Hoger und Devid Striesow im neuen »Bella Block«-Kriminalfall

Von Jana Werner
ZDF, Samstag, 20.15 Uhr: Als sie sich das erste Mal begegnen, ist sie betrunken und er wortkarg. So hat sich Assistent Jan Martensen (Devid Striesow) den Einstand bei seiner neuen Chefin Bella Block (Hannelore Hoger) nicht vorgestellt.

Aber es bleibt nicht viel Zeit, sich mitten in der Nacht am Fundort einer männlichen Leiche darüber den Kopf zu zerbrechen. Die erfahrene Hamburger Kommissarin und der ehrgeizige Nachwuchsermittler müssen in »Bella Block: ... denn sie wissen nicht, was sie tun« ein psychologisches Drama aufklären.
»Jan ist ein norddeutscher Typ. Er versucht durch Arbeitseifer und großen Einsatz die mangelnde Erfahrung zu kompensieren«, beschreibt Devid Striesow seine Rolle. Bella reagiere gelassen auf Jans Verhalten, freue sich über dessen Elan und nehme ihn ab und zu ran, falls er zu weit nach vorn presche. »Das ist eine schöne Konstellation, so etwas wie eine Mutter-Sohn-Beziehung«, erklärt der blonde 31-Jährige.
Das berufliche Verhältnis zwischen Block und Martensen sei klar definiert: »Bella ist die Chefin, Jan ist der Assistent. Allerdings sollte es für Jan darüber hinausgehen, den Wagen vorzufahren. Und es geht darüber hinaus«, verrät Striesow, der neben Film und Fernsehen auch regelmäßig auf der Theaterbühne (»Woyzeck«) zu sehen ist. Der gebürtige Rügener, der in Rostock aufwuchs, war für das ZDF erste Wahl als Block-Kollege Martensen.
Was Block und Martensen bei ihrem nächtlichen Kennenlernen am Tatort noch nicht ahnen: die Schülerin Maike Wagner (Sophie Rogall) wurde entführt. Die Täter Mario (Oliver Bröcker), Thomas (Marek Harloff) und Hettche haben alles bis ins kleinste Detail geplant, doch dann geschieht bei der Geldübergabe ein unvorhergesehener Mord: Der überforderte Mario erschießt Hettche, weil der im Gerangel mit Maikes Mutter Daniela (Suzanne von Borsody) seine Maske verloren hatte und somit wiedererkennbar gewesen wäre. Mario und sein rätselhafter Halbbruder Tom können gerade noch flüchten, bevor die Polizei den toten Komplizen findet.
Wieder nüchtern, nimmt Bella am nächsten Morgen die Ermittlungen auf, die sie rasch zu den wohlhabenden Wagners führen. Die allein erziehende Mutter und ihre inzwischen frei gelassene Tochter streiten eine Verbindung zu dem Mordfall ab. Als Maike jedoch durch die Nachwirkungen der Entführung anfängt, sich selbst zu verletzen, bittet die unbeholfene Daniela Bella um Hilfe. Die Kommissarin versucht, sich dem orientierungslosen und rebellischen Einzelkind zu nähern. Doch Maike weist Bella ab, deckt stattdessen die Täter und sucht sogar selbst nach ihren Peinigern.
Mit »Die Frau des Teppichlegers« von Kai Wessel haben Hoger und Striesow bereits einen zweiten »Bella Block«-Krimi abgedreht, der ebenfalls in diesem Jahr zu sehen sein wird. Kommt das eigenwillige Spiel des Neuen an, sollen weitere Filme mit dem gegensätzlichen Ermittlerpaar folgen.

Artikel vom 12.02.2005