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Die Pforte des Mainzer
Kolpinghauses gehütet

Jobs der Professoren (11): Prof. Dr. Uwe Manthe


Bielefeld (sas). Ganz knapp dran war er als Student nicht, erzählt der Chemiker Uwe Manthe. Aber wie so viele, die heute als Professoren in Amt und Würden sind, hat auch er während seines Studiums Geld hinzuverdient.
»Ich habe in Mainz, meinem Studienort, im Kolpinghaus als Pförtner gearbeitet.« Alle ein bis zwei Monate, erinnert er sich, hat er eine Woche lang von montags bis freitags am Abend bis Mitternacht darüber gewacht, dass nicht Unbefugte das Wohnheim, in dem vorrangig Lehrlinge untergebracht waren, betraten. Außerdem war er als Pförtner für die Telefonzentrale zuständig. »Denn die einzelnen Wohngruppen hatten keinen Amtsanschluss.«
Im Großen und Ganzen, meint Manthe, der an der Universität Bielefeld seit gut einem Jahr Theoretische Chemie lehrt, sei der Job in der Pförtnerloge unproblematisch gelaufen. »Für die Betreuung der Lehrlinge, von denen viele noch minderjährig waren, waren Sozialpädagogen zuständig; wenn wirklich etwas war, haben wir sie verständigt. Insgesamt war das angenehm verdientes Geld.«
Viel zu tun war nicht, nebenher konnte der Student Manthe lesen oder Seminarprotokolle schreiben. Und wenn er an einem langen Wochenende auf 20 Dienststunden kam, wurde es gegen Abend zwar langweilig, »aber das hat sich richtig gelohnt.«
Seinen Verdienst hat Manthe »für die allgemeine Lebenshaltung« genutzt. Außerdem hatte er ein Auto - »und das hat Geld gekostet.« Verzichten wollte er auf seinen fahrbaren Untersatz gleichwohl nicht: »Ich habe in einem Vorort von Mainz gelebt, da war das ganz bequem.«

Artikel vom 11.02.2005