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Christiane Stute hat sich vorgenommen, die Umgestaltung der Altstadt-Fußgängerzone mit Optimismus und Spaß zu überstehen: »Jammern gilt nicht - schließlich bekommen wir eine wunderbare Altstadt, einen Anziehungspunkt.« An die Anlieger und Kaufleute der Altstadt appelliert sie: »Wir ziehen es durch, und anschließend haben wir es schön.«
Sie weiß, dass es mit dem Baubeginn am 28. März sicher Probleme geben wird und freut sich deshalb um so mehr, dass die Bauleitung einen festen Termin anbietet, um Wünsche, Beschwerden, Anregungen anzubringen: donnerstags um 10 Uhr im Baubüro hinter der Altstädter Nicolaikirche. Christiane Stute: »Der Termin muss aber auch genutzt werden.« Zudem bekomme jeder Anwohner, jeder Hausbesitzer und jeder Einzelhändler eine Liste mit Telefonnummern für den Notfall.
Wichtig ist ihr, dass während der Bauarbeiten nicht die gesamte Altstadt in Trübsal verfällt: »Es wird Veranstaltungen geben, bei denen wir uns mit der Baustelle arrangieren.« Dazu gehört der »Flirt mit dem Frühling«, der am 23. April zum sechsten Mal veranstaltet wird. Weil es inzwischen in jeder Straße der Fußgängerzone Ansprechpartner gebe, könne man auf neue Ideen zurückgreifen. So stehe beim blumigen »Flirt« jede Straße unter einem Motto: Niedern- und Obernstraße werden das Reich der Floristen, Teakmöbel gibt es in einer anderen Straße zu sehen, Skulpturen in einer dritten, Mediterranes in einer vierten. Zudem schließe sich der Biomarkt in der oberen Obernstraße dem »Flirt mit dem Frühling« an. Und die Baustellen? Christiane Stute lacht: »Die könnte man vielleicht unter Tarnnetzen verstecken - da glaube ich an die Kreativität der Floristen.«
Samstags und an so genannten Brückentagen ruhen die Arbeiten in der Fußgängerzone - trotz des enormen Zeitdrucks. »Das war unser Wunsch«, sagt Christiane Stute. Die Kaufmannschaft und die Bielefeld Marketing planen diverse Veranstaltungen speziell samstags - nicht zuletzt, um die Altstadt im Gespräch zu halten und für gute Stimmung zu sorgen. Die Kaufmannschafts-Vorsitzende ist ganz sicher: »Die Umgestaltung ist eine neue Chance für Bielefeld, und darüber sollten wir uns freuen.«
Ihr Wunsch ist es, dass das Konzept der Umgestaltung »irgendwann später« auch auf den Flächen umgesetzt wird, die jetzt noch nicht in Angriff genommen werden (können): zum Beispiel Jodokus-Kirchplatz, Bunnemannplatz und Altstädter Kirchplatz. Christiane Stute: »Wir investieren in die Zukunft - ich setze da auf Homogenität.«
Der Alte Markt, der als erstes gepflastert wird, soll bereits Ende April - zu Beginn der Freiluftsaison - fertiggestellt sein. Christiane Stute: »Dann sieht man, wie es werden soll, dann steigt die Stimmung.« Sie weiß, dass das, was entsteht, vielleicht nicht jedem gefallen wird, aber: »Irgendwann muss man entscheiden.«

Artikel vom 12.02.2005